Oberaudorf – Eine Unwetterwarnung der Stufe 3 hatte der Deutsche Wetterdienst bereits im Laufe des Donnerstags herausgegeben. Am späten Abend fegten dann wieder Stürme über die Region. Kurz – aber heftig. Erwischt hat es dabei einen Zug, der von Rosenheim in Richtung Kufstein unterwegs war. Kurz vor Mitternacht kollidierte er zwischen Oberaudorf und Kiefersfelden mit einem umgestürzten Baum. Die rund 20 Passagiere wurden von der Feuerwehr evakuiert. Es gab keine Verletzten.
Wie Rainer Scharf, Sprecher bei der Bundespolizei Rosenheim, auf Nachfrage berichtet, klinge es schlimmer, als es war. Da alle unversehrt gewesen seien, der Zug jedoch nicht weiterfahren konnte, mussten die Fahrgäste mithilfe der Feuerwehr den Zug verlassen. Sie seien von ihren Familien oder Freunden sowie mit Taxis abgeholt worden. Bei dem Sturm sei zudem eine Oberleitung beschädigt worden. Der Zug musste abgeschleppt werden. Rund 30 Mann der Feuerwehren Oberaudorf und Niederaudorf sowie die Einsatzkräfte der BRB seien im Einsatz gewesen.
Rainer Mager, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Oberaudorf, berichtet, der Einsatz habe rund eineinhalb Stunden gedauert und sei problemlos verlaufen. Zumindest operativ. Denn im Vorfeld hatte der DB-Notfallmanager laut Mager eine ungenaue Angabe bezüglich des Unfallortes geliefert. Nach Rücksprache über die Integrierte Leitstelle (ILS) Rosenheim habe sich herausgestellt, dass der Einsatzort etwa zwei Kilometer südlich und damit im Einsatzbereich der Feuerwehr Mühlbach läge. In Absprache mit der Mühlbacher Kommandantin Maria Fritz, haben dann die Feuerwehren Ober- und Niederaudorf den Einsatz übernommen.
Die Strecke zwischen Rosenheim und Kiefersfelden war laut Auskunft der Bayerischen Regiobahn (BRB) in der Zeit von kurz nach 23 Uhr bis 5.30 Uhr nicht befahrbar. Der erste Zug am frühen Morgen sei entfallen. „Wir hatten Taxis im Pendel zwischen Rosenheim und Kufstein“, erläutert eine Sprecherin der BRB. Inzwischen rollt der Verkehr wieder. Laut ILS sei es in der Nacht zu zehn Einsätzen in der Region gekommen. Überwiegend im Raum Vogtareuth und Halfing. „Dabei handelte es sich um herumliegende Bäume oder Äste auf der Straße. Nichts Tragisches“, so Sprecher Christian Baab.Tina Blum