Weiterer Seelsorger wird verdächtigt

von Redaktion

Nach Missbrauchsfällen in Maitenbeth und Schnaitsee melden sich vier Betroffene aus dem Dekanat Wasserburg

Wasserburg/Maitenbeth/ Schnaitsee – Für Maitenbeth war es ein Schock, als vor wenigen Wochen bekannt wurde, dass der inzwischen verstorbene Pfarrer Ludwig Axenböck während seiner Amtszeit von 1949 bis 1972 Kinder missbraucht haben soll.

Zwei Betroffene hatten sich an die Erzdiözese München-Freising gewandt, um den Missbrauch anzuzeigen. Inzwischen gibt es vier weitere Fälle.

Dies war bereits der zweite Aufruf der Erzdiözese im Altlandkreis. Zuvor gab es im Februar 2023 einen Aushang in Schnaitsee.

Hier war von 1972 bis 1993 Pfarrer Georg Pitzl tätig, der inzwischen ebenfalls verstorben ist. In seiner Zeit als Kaplan in Eichenau (Fürstenfeldbruck) zwischen 1964 und 1972 soll er Kinder missbraucht haben. Doch bislang ist der Erzdiözese von Missbrauchsbetroffenen in Schnaitsee nichts bekannt, weder vor noch nach dem Aufruf. Das bestätigt die Institution auf Anfrage.

Doch es gibt wohl noch mehr Betroffene im Dekanat Wasserburg, wie die Erzdiözese München-Freising erklärt.

Der Institution sei ein weiterer Seelsorger bekannt, der in den 1960er- und 70er- Jahren Kinder missbraucht haben soll. Bislang hätten sich vier Personen an die Ansprechpersonen für Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch gewandt.

Den mutmaßlichen Täter und die betroffene Pfarrgemeinde könne die Institution nicht bekannt geben. „Die Betroffenen haben aus persönlichen Gründen explizit darum gebeten, derzeit keinen öffentlichen Aufruf in der betroffenen Pfarrei zu starten“, erklärt die Erzdiözese.

Die unabhängigen Ansprechpersonen für Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch der Erzdiözese München und Freising können auch über Unterstützungsmöglichkeiten informieren und die entsprechenden Angebote der Erzdiözese für Betroffene vermitteln.

Auch nicht unmittelbar Betroffene, die über Hinweise auf Missbrauch verfügen, mögen sich bitte an die Ansprechpersonen wenden. Auf Wunsch werden alle Hinweise vertraulich behandelt. Die Kontaktdaten der unabhängigen Ansprechpersonen für Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch der Erzdiözese München und Freising lauten:

Diplom-Psychologin Kirstin Dawin, St.-Emmeram-Weg 39, 85774 Unterföhring, Telefon 089/20041763, E-Mail: KDawin@missbrauchsbeauftragte-muc.de;

Diplom-Sozialpädagogin Ulrike Leimig, Postfach 42, 82441 Ohlstadt, Telefon 08841/6769919, mobil 0160/8574106, E-Mail ULeimig@missbrauchsbeauftragte-muc.de;

Dr. jur. Martin Miebach, Tengstraße 27, 80798 München, Telefon 0174/3002647, Fax 089/95453713-1, E-Mail MMiebach@missbrauchsbeauftragte-muc.de. Sophia Huber

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