LetzteFerientage

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Im Sport setzt man zum Endspurt an, um auf den letzten Metern noch einmal alles zu geben. Die Ziellinie vor Augen, muss man mit den Kräften auch nicht mehr haushalten, kann die letzten Kraftreserven mobilisieren und an seine persönlichen Leistungsgrenzen gehen. Hoffentlich gilt das nicht ebenso für den Endspurt der Sommerferien. Urlaubsreisen und Ferienprogramme zu Hause haben ihren Sinn. Trotzdem würde ich unseren Kindern und Jugendlichen jetzt noch einmal letzte freie Ferientage wünschen, die frei sind von allen Verpflichtungen, die ab nächster Woche wie ein Korsett daherkommen. Mit Verweichlichung hat dieser Wunsch nichts zu tun, denn Lernbereitschaft, Pünktlichkeit und das Einfügen in die Regeln einer Gemeinschaft gehören elementar zum Leben. Gerade deshalb braucht es die notwendige Ruhe und Gelassenheit, alle diese Anforderungen dann wieder angehen zu können. „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“, heißt ein Vers aus einem Psalm der Bibel, der oft falsch interpretiert wird. Da geht es nämlich nicht um „Nichtstun“, sondern um eine ganz grundsätzliche Lebenshaltung, alle Mühen, das mögliche Scheitern und Gelingen mit Gottvertrauen zu beginnen und es letztlich auch in seine Hände zu legen. Ein neues Schuljahr ist eine neue Chance, gerade wenn das Vergangene nicht so optimal gelaufen ist. Vor der schulischen Leistung steht aber jedes einzelne Kind mit seinen persönlichen Möglichkeiten und eigenen Begabungen, die man nicht in Noten messen kann. Gehen wir die letzten Ferientage und den Schulanfang also gelassen an.

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