„Meine Aung san weido om“ – wenn eine „Sbäschl-Edischn“ die nächste jagt

von Redaktion

Von vibrierenden Hendl-Schenkeln bis zum Glubbal-Spruch fürs Dekolleté: Accessoires und Souvenirs haben Konjunktur auf der Wiesn

„Und nach einer Mass Bier –
kauft ein Wiesn-Kavalier –
der Liebsten ein Souvenir.“

Zugegeben – es gibt größere Dichter als den Wiesnigel Ignaz, aber auf die Fülle von Accessoires, die es inzwischen auf dem Herbstfest gibt, hat er sich nach ein paar Mass Bier halt seinen ganz eigenen Reim gemacht. Der gewogene Leser möge es ihm pardonieren!

Wenn es um Accessoires und Souvenirs geht, ist man in der Auerbräu-Festhalle am Stand von Jenny und Nici Gröning richtig. Die beiden Rosenheimerinnen beobachten, dass 2023 einer der Renner der neue Hendl-Hut ist, der auf Knopfdruck mit den gegrillten Schenkeln wackelt.

Weitere Verkaufsschlager: Die in der Region hergestellten Armketterl als „Sbäschl-Edischn“ (Spezial-Edition) mit Herbstfest-Trommler; die neuen Schlüsselanhänger aus Filz, Nuss- und Kirschholz; das Auer-Basecap, die LED-Haarreifen samt Krönchen oder Katzenohren – und, nicht zu vergessen: Die vielen Holzglubbal mit Sprüchen, die auch individuell graviert oder eingefärbt werden.

Die Vorbereitungszeit der erfahrenen Souvenir-Verkäuferinnen im Auer dauert übrigens vorm Herbstfest knapp drei Monate, wenn die ganze Familie mit dem Basteln der hölzernen und liebevoll verzierten Wäscheklammern beschäftigt ist.

Auch im Flötzinger-Festzelt blüht der Souvenir-Handel. Eine echte „Schmiede“ für „de ganz bsundan kloanan Sachan“ ist dort der Souvenir-Shop „S’Glubbal“ der Frasdorferin Eva-Maria Linner. Dort sind die temporären Klebe-Tattoos mit der Gründungszahl „1543“ sowie Pins oder Buttons ständig ausverkauft. Keine Ladenhüter sind auch die Flötzinger-Metall-Pins und der „hauseigene“ Schnupftabak in klassischer und besonders starker Variante.

Corona hatte die Wiesn ja zweitweise stoppen können – nicht aber Eva-Maria Linner, die 2021 ihren eigenen Geschenkeladen in Frasdorf eröffnet hat. „Bei mir wird alles mit Herz, Hand und Hirn gemacht“, betont die 43-Jährige, die ihre Accessoires vor allem aus regionalem Holz, Kork und Leder individualisiert. Alle Produkte stammen aus der Umgebung, „dabei kenne ich jeden meiner Lieferanten persönlich“. Linners Vorbereitung aufs Herbstfest beginnt übrigens schon im März.

Beliebteste Glubbal-Gravuren sind heuer: „Meine Aung san weido om“ (wie gemacht für Damen mit üppigem Dekolleté) sowie der „Lausbua“, die „Rarität“ und „Einzig ohne artig“. Ebenfalls ein Renner: die Perlenarmbänder mit dem Spruch „Aperoliker“, Mini-Schnapsflascherl aus Edelstahl und Horn, diverse Fächer, Holz-Pins mit berufsbezeichnenden Logos und eine weitere exklusive „Sbäschl-Edischn“ aus sieben doppelseitigen Mundpartie-Bierdeckeln, die man sich an den Nasenflügeln wie eine Maske einhängen kann.

Rasend schnell weg geht auch die neue Eichel-Pin-„Edischn“ von Marlene Bauer (18) und Michael Siml (22) – eine echte Holzeichel, die in Riedering produziert wird und jeden Tag – aufgrund der großen Nachfrage – nachgeliefert werden muss.

„Das war so eine Idee von uns, weil eine Eichel irgendwie ganz cool auf Hut, Weste oder Dirndl aussieht“, erzählt Marlene Bauer. Auf Wunsch graviert Eva-Maria Linner die Eicheln ganz individuell. Jede Eichel ist dabei ein wahres Liebhaberstück, denn die Fertigung ist aufwändig: Sie werden über eine CNC-Fräse geformt, später folgt viel Handarbeit mit schleifen und ölen. stl/ls

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