Stolz auf beherzte Aufräumarbeiten

von Redaktion

„Einsturz einer Hofstelle“ lautete die Alarmierung für die Feuerwehren. Ein Unwetter richtete im Bad Endorfer Weiler Hofham massive Schäden an (wir berichteten). So sieht es jetzt vor Ort aus.

Bad Endorf-Hofham – Einen solchen Sturm hat Dr. Sepp Meder in rund drei Jahrzehnten in Hofham noch nicht erlebt. „Es stürmte glücklicherweise relativ kurz – aber lang genug, um Schaden anzurichten.“ Dem ehemaligen Tierarzt wurden die verriegelten Balkontüren aufgedrückt, ein Kirschbaum entwurzelte und das Gewächshaus ist zersplittert. „Im Vergleich zu manchen Nachbarn bin ich glimpflich davon gekommen“, sagt Meder.

Dächer vom
Sturm geschädigt

Das Bild eines zerstörten Stadels ging durch die Medien. Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen. „Der umgedrückte Stadel ist vom Zosseder schon abgeräumt“, sagt Meder. Aufräumen und Wiederaufbau begannen bereits am Tag nach dem Unwetter.

„Der Dreck, die Arbeit – es ist schon schlimm“, sagt Elisabeth Zangl. Sie wohnt mit ihrem Mann in einem Austragshaus in dem Dörfchen mit rund 60 Gebäuden – Ställe, Scheunen und Schuppen mitgezählt. Zangls müssen ihr Dach richten, das hat den Sturm nicht unbeschadet überstanden. „Geht schon, andere hat es härter getroffen“, sagt Elisabeth Zangl.

Die Feuerwehr Bad Endorf war gar nicht so lange in Hofham – östlich des Hauptortes gelegen – im Einsatz, sagt Kommandant Reinhard Kristen.

Die beschädigten Dächer wurden mit Planen provisorisch versorgt und weiter ging es zu anderen Unwetter-Einsätzen. „In Hofham haben dann andere übernommen, zum Beispiel der Stromversorger.“

Peter Moser vom Sternenstrom-E-Werk kann im Rückblick darüber lachen, aber: „Wir kamen ja wegen umgestürzter Bäume erstmal gar nicht aus dem Firmengelände, mussten uns den Weg freischneiden.“ Ja, da sei schon der Gedanke aufgekommen „hoffentlich passiert nix“. Regen und offene Stromleitungen sind nun einmal keine gute Kombination.

„Es hat wüst ausgeschaut“, erinnert sich Moser an seine Eindrücke auf der Fahrt Richtung Hofham. Um 19 Uhr hatten Moser und Kollegen es dann geschafft, die Freileitung, die Hofham und die Hofhamer Straße versorgt, war gekappt. Zwei Stunden später ging das Provisorium ans Netz.

Mensch und Tier seien nicht akut gefährdet gewesen, hieß es im Ortsteil und bei den Einsatzkräften. Und von Obdachlosigkeit war und ist laut Martin Mühlnickel von der Gemeindeverwaltung wegen des Unwetter auch niemand bedroht.

Erdanschluss
geht ans Netz

Die provisorische Stromleitung hat auch ausgedient. Peter Moser erklärt, dass die Freileitung ein Ding der Vergangenheit ist: „Heute (6. September) Nachmittag ist der Erdanschluss fertig und geht ans Netz.“

Ein gewisser Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Und dann muss er herzhaft lachen: „Während wir am Samstagabend alle noch schwer am Arbeiten waren, kam schon wieder der Paketdienst!“

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