Rosenheim – Für einige Rosenheimer muss es ein Schock gewesen sein: Auf dem Nachhauseweg fiel ihnen an der Innsbrucker Straße, im Bereich des Mangfalldamms, ein bewaffneter Mann auf. Er war – so geht es später aus dem Polizeibericht hervor – komplett in Flecktarnmuster gekleidet.
Mit Schutzhelm, Sturmhaube und einer Weste, in deren Brusttasche eine Waffe steckte. Die Beamten sprachen den Mann an und dirigierten ihn zu Boden. Bei der Durchsuchung des Mannes entdeckten die Beamten zudem ein Kampfmesser in der Seitentasche seiner Hose.
„Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mann um einen 17-jährigen in Rosenheim geborenen Würzburger handelte, der aktuell zu Besuch bei seiner Oma war“, teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Bei der Waffe handelte es sich ihr zufolge um eine Softair-Waffe. Diese sind meist aus Kunststoff gefertigt, funktionieren über ein Druckluftsystem und verschießen Kunststoffkugeln. Weil diese Spielzeugwaffen im ersten Moment nicht von echten Waffen zu unterscheiden sind, ist es verboten, sie in der Öffentlichkeit zu tragen. „Die Anzeige gegen den 17-Jährigen ist in die Wege geleitet“, heißt es vonseiten der Polizeiinspektion Rosenheim. Dem Jugendlichen droht eine Geldbuße von bis zu 10000 Euro.
Es ist der insgesamt dritte Fall in diesem Jahr in der Stadt Rosenheim, bei dem Personen mit Softair-Waffen unterwegs waren. „Das hält sich tatsächlich in Grenzen“, teilt eine Sprecherin der Polizei mit. Trotzdem gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg. Denn 2022 hat es keinen einzigen Fall gegeben.
Ein deutlich größeres Risiko geht der Polizeisprecherin zufolge von den sogenannten PTB-Waffen aus – also Reizstoff-, Schreckschuss- und Signalwaffen. „Für das Führen von PTB-Waffen benötigt man einen kleinen Waffenschein, sie werden aber oftmals ohne geführt“, sagt die Sprecherin.
Während es 2022 nur zwei Einsätze gab, bei denen PTB-Waffen involviert waren, sind es heuer bereits 14.