„Der Planet geht vor die Hunde“

von Redaktion

Aktivisten von Fridays for Future fordern in Rosenheim und Feldkirchen zum Handeln auf

Rosenheim/Feldkirchen – Vereinzelt stehen Gruppen am gestrigen Freitag im Salingarten in Rosenheim. Es ist kurz vor 14 Uhr. Immer mehr Menschen mit beschrifteten Plakaten kommen dazu. Reihen sich zu den anderen und fangen an zu diskutieren. Die Stimmung ist ausgelassen. Auf den Plakaten stehen ihre Forderungen: „Klima schützen ist kein Verbrechen“ und „Nicht aufs Parlament vertrauen“. Die Gründe für die Demo scheinen klar.

Fridays for Future rief erneut zu einem globalen Klimastreik auf, um ihre Forderungen kundzugeben. Auch in Rosenheim haben die Demonstranten Halt gemacht. Hier gebe es noch viel zu tun. Die Stadt sei vor allem für Autos gebaut worden und andere Verkehrsmittel stellten oft keine Alternative dar. So haben Buslinien zu schlechte Anbindungen und Fahrzeiten. Auch das Fahrrad sei für viele keine Alternative, da die Radwege zu gefährlich sind oder gar fehlen würden. Die Demonstranten fordern außerdem auf allen öffentlichen Gebäuden eine Photovoltaikanlage.

Das Ziel der Demo: auf die Missstände bei Konzernen und Politik aufmerksam machen. „Das 1,5-Grad-Ziel ist längst überschritten“, sagt ein Organisator der Demonstration. Überall auf der Welt hätten Menschen, Tiere und Pflanzen mit den Folgen der Klimakrise zu kämpfen. „Sie zerstört das Leben Tausender Menschen, sagt der Organisator.

Er fordert den sofortigen Austritt aus Kohle, Öl und Gas. Sowie eine Verkehrswende. „Dann können wir die Klimakrise vielleicht noch eindämmen“, sagt er. Zustimmung bekommt er nicht nur von den Zuhörern, sondern auch von Jonas Maier und Patrick Seiber. Beide sind ebenfalls im Organisationsteam. „Der Planet geht vor die Hunde“, sagt Maier. Die Gesellschaft und auch die Politik kümmere sich nicht genug um die Zukunft des Planeten. „Wir sehen, wie unsere Zukunft in den Fluten zerstört wird“, sagt Maier.

Jetzt reiche es ihnen. Seit zwei Jahren ist Patrick Seiber bei Fridays for Future mit dabei. Seine Motivation: „Unser Planet, meine Kinder, und ich brauchen eine lebenswerte Zukunft“, sagt Seiber. Die Wissenschaft erkläre, was in den nächsten 30 Jahren geschehen werde. Doch die Politik und Gesellschaft mache zu wenig dagegen.

„Der Druck auf die Politik muss aufrechterhalten bleiben“, pflichtet Maier ihm bei. Es sei ihre Pflicht, für ein besseres Leben zu protestieren. Dabei gehe es nicht nur um das Klima. „Es geht auch um die soziale Gerechtigkeit“, sagt Maier. Vieles laufe schief in der Gesellschaft. Die Jugend habe nun die Aufgabe, dagegen anzukämpfen.

Ein Punkt, dem Anna Gmeiner beipflichtet. „Unsere Lebensgrundlagen sind vom Klimawandel bedroht“. Auch in Deutschland gebe es mittlerweile Klimaflüchtlinge. Ein Thema, an dem auch die junge Generation nicht vorbei kommt. „Man hätte das verhindern können, wenn der Klimawandel ernst genommen wird“, sagt Gmeiner. Wichtig sei ihr aber, auch die Zukunft der nächsten Generationen zu sichern. „Ich will selbst keine eigenen Kinder mehr“, sagt sie. Die Sorgen um die Zukunft des Planeten seien ihr dabei viel zu groß.

Artikel 2 von 11