Entwässerung des Mooresin Bad Feilnbach wird gestoppt

von Redaktion

Forstbetrieb renaturiert Eulenauer Filz

Rosenheim/Bad Feilnbach – Die Eulenauer Filz ist ein etwa 150 Hektar großer Moorkomplex in der Gemeinde Bad Feilnbach und liegt südwestlich der Autobahnausfahrt Bad Aibling. Die Flächen befinden sich im Eigentum des Freistaates Bayern und werden vom Forstbetrieb Schliersee der Bayerischen Staatsforsten betreut.

Ende September starten hier die Bauarbeiten, um den östlichen Teil der Eulenauer Filz zu renaturieren. Ziel ist, den noch weitgehend vorhandenen Hochmoorkörper durch gezielte Vernässungsmaßnahmen langfristig zu erhalten.

Bereits vor Jahrhunderten wurde mit der Entwässerung von Mooren begonnen, um diese für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen. Der Schwerpunkt dieser Entwässerungstätigkeit fiel auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Netz an Entwässerungsgräben in diesem Bereich geht vor allem auf diese Zeit zurück.

Die Eulenauer Filz wurde zudem sehr stark zur Torfgewinnung genutzt, was heute vor allem im westlichen Teil in den ehemaligen Frästorffeldern noch sichtbar ist. Diese Teilfläche wurde bereits vor einigen Jahren renaturiert, nun wird die östliche Fläche „angepackt“.

Aus diesem Grund baut der Forstbetrieb Schliersee in der Eulenauer Filz über 40 Torfdämme ein, um alte Entwässerungsgräben zu verschließen. Damit wird die Entwässerung des Moores gestoppt und der Torfkörper kann sich wieder mit Wasser füllen.

Da insbesondere ältere Fichten nicht mit den zukünftig deutlich nässeren Standortsverhältnissen zurechtkommen und „leichte Beute“ des Borkenkäfers werden, wurden im ersten Schritt der laufenden Renaturierungsmaßnahmen bereits zahlreiche Fichten entnommen. Stehen blieben vor allem Kiefern und Birken sowie die jüngeren Fichten. Aus diesen für den Moorwald typischen Baumarten setzt sich ein bereits heute relativ gut strukturierter Waldbestand zusammen, der sich im Laufe der Jahre immer weiter in Richtung eines natürlichen Moorwaldes entwickeln wird.

Moore sind wahre Multitalente: Während vor etwa 100 Jahren noch die Urbarmachung von Moorflächen im Vordergrund stand, wird mittlerweile die wichtige Rolle von Mooren im Naturhaushalt erkannt. Beispielsweise tragen sie bei Starkregen zur Abmilderung von Hochwasserspitzen bei. Außerdem sind im Torf der Moore große Mengen an Treibhausgasen gebunden.

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