Mühldorf/Neuötting – Wer braucht denn schon das Anzapfen beim Oktoberfest, wenn zur gleichen Zeit im Gasthof „Angerichtet“ zum großen Eberhofer-Treffen, sprich zum „D´Koidnkiachna“-Stammtisch geblasen wird. Der Name ist angelehnt an den fiktiven Filmort der beliebten Eberhofer-Krimis: Niederkaltenkirchen. Kürzlich stürmten jedenfalls rund 180 Eberhofer-Fans das Lokal. Unter ihnen auch mehrere Kleindarsteller aus den bisherigen Folgen der Krimi-Reihe. Das Wirtshaus platzte förmlich aus allen Nähten bei der zünftigen Versammlung der Stammtisch-Schwestern und -Brüder. Menschen jeden Alters vergnügten sich an diesem Abend ausgelassen mit Gleichgesinnten.
Auch Klein-Pauli
ist unter den Gästen
Organisator Günther Engl bedankte sich bei den Mühldorfern Rudi Breiteneicher – selbst ein Eberhofer-Mitwirkender – und Petra Stark für deren Vermittlung, den angeblich einzig wahren Eberhofer-Stammtisch nach Neuötting geholt zu haben. Der Lohn für das Mühldorfer Comedy-Paar: tosender Applaus. Die Wirtsleute liefen ebenfalls zur Hochform auf und kreierten zur Feier des Tages sogar einen Leberkas-Burger, der dann auch wegging wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. Die musikalische Umrahmung übernahm das Duo Pfeffer & Salz, das sehr zur Freude der Gäste alte Schlager und Tanzmusik aufspielte.
Unter dem ganzen Stammtisch-Gewusel war er anfangs gleich gar nicht zu finden, der jüngste Kleindarsteller, der in dem aktuellen Krimi-Streifen „Rehragout- – Rendezvous“ seinen großen Auftritt hatte. Es ist der neunjährige Carlos Bliesath aus Niederbayern. Er durfte den Pauli spielen, also den Sohn von Franz Eberhofer und seiner Susi. Um seine Person machte der Drittklässler beim Stammtisch-Treffen aber kein großes Aufheben. „Starallüren hat er wirklich keine“, gibt schmunzelnd seine Mutter Stephanie kund. Carlos würde in einer weiteren Produktion gerne wieder mitspielen. „Leider ist es nicht sicher, ob überhaupt ein neuer Krimi gedreht wird“, meint der Bub und nimmt einen Schluck aus seiner Apfelschorle.
„Sexbombe“
Steinmayr zu Gast
Katja Steinmayr, eine weitere Nebendarstellerin, fächert sich im Wirtshaus den Schweiß von der Stirn und erklärt lachend ihre bisherigen Filmrollen: „Ich bin immer erotisch unterwegs, mal als Puffmutter, dann als SwingerclubChefin und auch als Sexbombe.“
Und dann schwebte sie tatsächlich noch ein, die adrette Angela Nebauer, die sich musikalisch als perfekte Verführerin präsentierte. Einst in einer heißen Szene beim „Gugelhupfgeschwader“ und jetzt auch noch mit ihrem damaligen Filmlied samt der Aufforderung „Lieb mich“ in der Stammtisch-Runde. Bejubelt von der Eberhofer-Familie wurde ebenfalls Daniel Kastenmeier, der im „Kaiserschmarrndrama“ auf Flötzingers Rücken „Born Rebles“ tätowierte. Obwohl die Gaudi überkochte, zeigten sich die Stammtischler auch von ihrer sozialen Seite. Sie veranstalteten eine Versteigerung mit Bildern, Plakaten und Autogrammen zugunsten von „Robin Hood“ aus Frontenhausen. Die Einrichtung unterstützt Familien mit schwerkranken Kindern und Jugendlichen.