Polling – Nach den drei Brandstiftungen bei Polling am Montag, die sowohl zeitlich als auch räumlich nah beieinander lagen, laufen die Ermittlungen zu den Umständen der Taten und die Suche nach den Tätern auf Hochtouren.
Wie weit die Untersuchungen bisher gediehen sind, bleibt aber das Geheimnis der Polizei. „Die Ermittlung der Brandursache gestaltet sich sehr aufwendig und zeitintensiv“, betont Alexander Huber, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim, gegenüber dem OVB. „Hierzu sind auch externe Gutachter vom LKA für physikalische und chemische Untersuchungen und Gutachten notwendig.“
Mehr gibt er nicht Preis. Denn Kripo und Staatsanwaltschaft wollen für die Öffentlichkeit interessante Details nicht nennen: „Dabei handelt es sich um Täterwissen, das aus strafprozessrechtlichen Gründen natürlich nicht öffentlich gemacht werden darf.“ Fragen nach Motiven, Sachkenntnis und Täterkreis bleiben damit unbeantwortet.
Huber wiederholt stattdessen noch einmal den Zeugenaufruf: „Es ist nicht auszuschließen, dass jemand zum Zeitpunkt der Brandstiftungen in diesem eher abgelegenen Gebiet Pollings etwas Verdächtiges beobachtet hat.“ An ähnlich gelagerte Fälle in jüngster Zeit kann sich der Polizeisprecher in seinem Zuständigkeitsbereich nicht erinnern.
„Die Bahnstrecke war von circa 4.15 Uhr morgens bis 18.30 Uhr abends gesperrt“, teilt eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Anfrage mit. Zunächst sei eine Signalstörung zwischen Mühldorf und Tüßling aufgetreten. Zudem wurde in diesem Streckenabschnitt ein brennender Kabelschacht festgestellt. Darüber hinaus kam es gegen 4.45 Uhr zu einem Ausfall des Stellwerks Garching. Aus diesem Grund kam es zu Ausfällen bei der Südostbayernbahn zwischen Mühldorf und Garching. Betroffen waren die Linien RB 42, 45 und 47.
„Zum Schaden selbst können wir zum aktuellen Zeitpunkt nur eine grobe Schätzung abgeben“, so die Sprecherin. „Es waren Leitungen und Kabel der Leit- und Sicherungstechnik beschädigt, wir gehen von einer Schadenssumme von rund 120000 Euro aus.“
Laut Bahn fuhren nach Ende der Streckensperrung zunächst viele Güterzüge, die sich aufgestaut hatten. Der Personenverkehr startete dann erst wieder am Feiertag, den 3. Oktober.
Den durch die drei Brandstiftungen insgesamt angerichteten Sachschaden an Baumaschinen, Baustellentrafo und Bahnstrecke hatte die Polizei bereits am Montag auf rund 2,5 Millionen Euro geschätzt. Christa Latta-Fandrey