Ermittlungsarbeit auf Hochtouren

von Redaktion

Mitten im Schlaf von Einbrechern überrascht zu werden, das ist eine Horrorvorstellung. So geschehen in Rechtmehring beim Kirchenwirt. Ein Mieter wurde von fünf Männern überfallen. So geht es ihm nach dem Einbruch, so ist der Stand der Ermittlungen.

Rechtmehring – Man sieht nichts mehr – fast nichts mehr, wenn man die Traditionsgaststätte Kirchenwirt in Rechtmehring betritt. Der Gaststättenbetrieb läuft normal weiter. „Gott sein Dank habe ich keine negativen Auswirkungen bei den Gästen durch den Überfall“, erzählt Roman Perez Tamayo, frischgebackener Wirt des Kirchenwirtes. „Wir haben auch gleich drei Tage später wieder geöffnet.“ Seit 1. September führt er mit seiner Familie die Gaststätte. Am 10. September sind fünf maskierte Männer mit ausländischem, vermutlich osteuropäischem, Akzent durch das der Hauptstraße zugewandte Fenster neben dem Erker eingebrochen.

Geldbeutel und
Wechselgeld

Das Fenster ist mittlerweile repariert, außer einer kleinen Lackbeschädigung in der Mitte des Fensters ist nichts mehr zu sehen. Die Räuber durchsuchten die Gaststätte und fanden in dem kleinen Nebenraum der Küche im oberen Bereich des Schreibtisches zwei Geldbeutel und einige Rollen Wechselgeld. Das reichte ihnen nicht und sie machten sich auf dem Weg nach oben. Dort brachen sie die verschlossene Wohnungstüre auf. Hier sind immer noch deutliche Einbruchsspuren zu erkennen.

Die Täter entwendeten einen vierstelligen Betrag. Wie berichtet, sind sie danach mit einem Auto vom Parkplatz des ehemaligen Postwirtes reifenquietschend davongefahren. „Vermutlich Richtung Haag“, denn einige Tage später kam die Polizei beim Wirt vorbei und fragte, ob der gezeigte Geldbeutel vom Wirt sei. Er war es, aber natürlich leer. In den sozialen Medien hat Roman Perez Tamayo kürzlich eine Nachricht erhalten, dass am Samstag vor der Einbruchsnacht zwei auffällige Personen in Freimehring beobachtet worden wären.

Die Polizei versiegelte beim Eintreffen nach dem Überfall um etwa 4 Uhr morgens die relevanten Stellen des Gebäudes. Am Tag darauf arbeitete noch die Spurensicherung. Viele Leute fragen den Wirt, warum er die Wocheneinnahmen bei seinem Mieter aufbewahrt hatte. „Weil in der Gaststätte kein sicherer Safe vorhanden ist“, meint Roman Perez Tamayo. „Und Iwan ist ein sehr guter Freund und eben ein ehemaliger Nachbar von mir. Da habe ich ihn gefragt, ob er das Geld mit nach oben nimmt.“ Dass die beiden gut auskommen, ist auch deswegen von Vorteil, weil Gaststätte und dazugehörige Mietwohnung doch einige gemeinsame Einrichtungen haben und „irgendwie“ zusammen gehören.

Umfangreiche
Spurensicherung

Laut Pressestelle der Kripo Rosenheim laufen die Ermittlungen. Sie spricht von einer umfangreichen Spurensicherung, aber die Beamten hätten noch keine heiße Spur. Es werden „ähnlich gelagerte Fälle“ in der Region untersucht. Es laufe viel Arbeit im Hintergrund, so die Pressestelle. Außerdem könne die Polizei nicht alle Details nennen, um einen etwaigen Ermittlungserfolg nicht zu gefährden. Die Polizei bittet alle Bürger, etwaige Auffälligkeiten, die im Zusammenhang mit dem Raubüberfall stehen könnten, umgehend der Kripo Mühldorf zu melden. Auch sei bisher nicht klar, woher die fünf Männer wussten, dass beim Kirchenwirt und seinem Mieter Geld zu holen gewesen sei. Roman Perez Tamayo erzählt, dass kürzlich an seinem Wohnort in Markt Schwaben fünfmal in einer Nacht eingebrochen wurde.

Eine Gaststätte hätten Diebe innerhalb von zwei Wochen gleich zweimal überfallen.

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