Kiebitz und Feldlerche sollen sich in der Region wieder wohler fühlen

von Redaktion

Vögel bekommen Blühflächen mit gebietsheimischem Saatgut

Landkreis Rosenheim – Kiebitz und Feldlerche sind selten geworden in der freien Feldflur. Durch Lebensraumverbesserungen soll der Abwärtstrend im Landkreis Rosenheim gestoppt werden. Der Landkreis stellt in Wiesenbrütergebieten dafür gebietsheimisches Saatgut kostenfrei zur Verfügung.

Die Kiebitze kehren im Februar aus den Winterquartieren in Spanien und Nordafrika in ihre angestammten Brutgebiete nach Bayern zurück. Der Schutz der Nester, der Küken und Jungvögel bis zum Flüggewerden beim Bewirtschaften der Äcker funktioniert dank der guten Zusammenarbeit der Landwirte mit den ehrenamtlichen Kiebitzbetreuenden inzwischen sehr gut.

Problematisch ist aber noch immer die schwierige Nahrungssuche bei Trockenheit und die mangelnde Deckung. Daher werden an geeigneten Stellen Blühflächen angelegt, in denen die jungen Kiebitze Deckung und Schutz vor Feinden wie beispielsweise Füchsen finden. Die Kiebitzküken müssen als Nestflüchter ihre Nahrung, wie Würmer und Insekten, von Anfang an selber suchen. Wenn die Böden ausgetrocknet und hart sind, finden sie mit ihren kleinen Schnäbeln kein Futter mehr und verhungern. Neu angelegte beziehungsweise verbesserte Kleingewässer und Grabenaufweitungen, wie derzeit in Albaching, sichern das Überleben des Kiebitznachwuchses in Trockenzeiten und sind auch eine wertvolle Lebensstätte für viele andere Tiere der freien Feldflur. Landwirte können für die Ansaat von Blühmischungen auf den sogenannten GLÖZ 8-Flächen (verpflichtende Stilllegung) kostenfrei Saatgut erhalten, wenn sie es für Flächen verwenden, die für die Feldvögel günstig sind. Das Saatgut kann auch für die Anlage von Blühstreifen verwendet werden. Blühstreifen, Blumenwiesen, Kiebitzinseln und Feuchtstelle sowie kleine Wasserflächen sind nach den Ökoregelungen, den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen und auch den Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien förderfähig.

Auskunft und Beratung sowie Informationen zu den Kiebitzen und über das BayernNetzNatur-Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“ gibt es bei Margit Böhm von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim unter Telefon 08031/ 392-3301.

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