Neues Führungsteam beim Kinderschutzbund

von Redaktion

Interview Barbara Heuel und Magdalena Restle über das Miteinander als Tandem

Rosenheim – Barbara Heuel und Magdalena Restle haben die Verantwortung für den Kinderschutzbund Orts- und Kreisverband Rosenheim übernommen. Neu in der mehr als 40-jährigen Geschichte des Verbandes ist dabei ein Leitungstandem. Mit den OVB-Heimatzeitungen sprechen sie über ihre Pläne.

Wie kam es zu dieser neuen Leitungsstruktur?

Restle: Wir sind ein sehr großer Orts- und Kreisverband geworden, mit fast 60 Hauptamtlichen und um die 200 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Da hat sich eine Aufteilung mit Schwerpunkt Stadt und Landkreis angeboten.

Heuel: Zur Vorbereitung haben wir ein viermonatiges Coaching durch StartSocial genutzt, gemeinsam mit unserer langjährigen Geschäftsführerin Marianne Guggenbichler und dem Vorstand. Das war wirklich hilfreich und hat uns den Weg geebnet. Und wir konnten dabei unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden von Anfang an mitnehmen, das war uns wichtig.

Restle: Wir übernehmen einen gut aufgestellten Betrieb, dafür sind wir unserer Vorgängerin und dem Vorstand sehr dankbar. Und wir können auf ein engagiertes Team bauen, das wie bisher schon das Fundament unserer erfolgreichen Arbeit ist.

Und wie sieht die Aufteilung jetzt aus?

Heuel: Unser Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien ist schon immer vielfältig gewesen. Das zeichnet uns ja auch aus. Ich bin dabei für die sozialräumliche Jugendhilfe, die Kontaktstelle Bürgerschaftliches Engagement im Rosenheimer Norden und alle Angebote in der Stadt Rosenheim zuständig. Dazu kommen noch die Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder“, die Medienlöwen und die Beratungstelefone für Kinder, Jugendliche und Eltern.

Restle: Mein Zuständigkeitsbereich ist der Landkreis mit unseren ambulanten Familienhilfen und ehrenamtlichen Familienpaten in den Regionen Wasserburg und Mangfalltal und den Regionalbüros in Wasserburg und Bad Aibling. Und mit unserem Mehrgenerationenhaus Wasserburg sind wir im Stadtteil Burgau vor Ort. Außerdem fällt das Thema Trennung und Scheidung in meinen Bereich, mit Umgangsbegleitungen, Besuchscafé und der Kindergruppe „Abenteuer Trennung“.

Heuel: Eine Neuerung für alle ist unser gemeinsames Büro, in dem wir uns einen Schreibtisch teilen. Unsere Mitarbeitenden finden das spannend.

Wie sehen denn Ihre Pläne aus?

Restle: Die gute Kooperation mit den Jugendämtern und Kommunen wollen wir weiterführen. Das ist uns beiden sehr wichtig. Ganz konkret möchten wir im Regionalbüro Bad Aibling angehen, was wir im Regionalbüro Wasserburg bereits anbieten: Wir haben dort unseren Familientreffpunkt erfolgreich ausgebaut und mit Angeboten aus unseren Elternkursen ergänzt.

Heuel: Wir sind schon immer nah an den Familien, ihren Bedürfnissen und Nöten. Das liegt uns auch weiterhin sehr am Herzen, da sind wir uns einig. Und deshalb bauen wir zum Beispiel nächstes Jahr die Chatberatung für Kinder und Jugendliche auf, in Ergänzung zum Kinder- und Jugendtelefon, das bisher schon von vielen jungen Anrufenden genutzt wird. Dabei sind wir auf Spender und Sponsoren angewiesen, denn dieses Angebot müssen wir aus Eigenmitteln finanzieren.

Restle: Viele unserer Spender unterstützen uns schon viele Jahre und das ist auch dringend notwendig. Wir sind für jeden Euro dankbar, jede Spende fließt unmittelbar in unsere Arbeit für die Familien.

Heuel: Der bereits viel zitierte Fachkräftemangel ist auch ein Thema, das uns vor Herausforderungen stellt. Wir wollen als Arbeitgeber weiterhin attraktiv bleiben.

Wie war der gemeinsame Start?

Restle: Wir haben nahtlos das Tagesgeschäft übernommen. Im Herbst stehen sowieso viele Termine mit Jugendämtern, Kooperationspartnern und Mitarbeitenden an. Mit dem Vorstand stehen wir in engem Kontakt. Und die Idee unseres gemeinsamen Büros fühlt sich gut an.

Heuel: Wir haben zum Glück einerseits ähnliche Vorstellungen, andererseits ergänzen wir uns mit unterschiedlichen Kompetenzen gut. Außerdem kommt uns unsere langjährige Erfahrung im Kinderschutzbund, wir sind mittlerweile die beiden Dienstältesten, sehr zugute.

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