Oberaudorf/Sudelfeld/Sachrang/Aschau – Sobald es schneit, wollen Skifahrer auf die Piste. Beim Ticketkauf dürfte dem ein oder anderen der Spaß bereits vergehen. Zumindest in Österreich. Dort steigen die Preise für Liftkarten durchschnittlich zwischen sieben und zehn Prozent, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Mit 75 Euro für eine Tageskarte müssen Skifahrer am Arlberg in Tirol am meisten bezahlen – zwölf Prozent mehr als in der vergangenen Saison.
„Wir sind ein
Familienskigebiet“
Das ist zu viel, findet Egid Stadler, Betreiber der Bergbahnen Sudelfeld. Er habe „mit Gewalt“ versucht, die 50-Euro-Marke für die Tageskarte nicht zu knacken. Sie kostet 49,50 Euro für Erwachsene und 24 Euro für Kinder. „Das ist wirklich fast zu wenig“, sagt Stadler. Denn auch er leide unter der Inflation, müsse den Diesel für die Pistenraupen und sein Personal bezahlen. Deshalb habe sich eine Preissteigerung zwischen drei und fünf Prozent nicht vermeiden lassen. Stadler hofft auf die Wertschätzung und Anerkennung der Kunden, dass die Tageskarte dennoch nur knapp unter 50 Euro kostet. „Wir sind ein Familienskigebiet“, sagt er. Das solle weiterhin so bleiben.
Ähnlich geht es Hannes Rechenauer. Er betreibt die Bergbahn Hocheck bei Oberaudorf. Auch ihm ist wichtig, dass sich Familien das Skifahren weiterhin leisten können. Denn ist der Preis zu hoch, befürchtet Rechenauer, dass immer weniger Kinder mit dem Wintersport beginnen. „Wir sind da besonders in der Verantwortung als kleines Skigebiet“, sagt der Betreiber. Deshalb hat er sich entschieden, den Preis für die Tagespässe und Flutlichtkarten vom vergangenen Jahr beizubehalten. Die Tageskarte ab 9.15 Uhr kostet für Erwachsene 28,50 Euro und für Kinder 16,50 Euro. Je später die Skifahrer starten, desto niedriger wird der Preis. Von 18.30 bis 21 Uhr zahlen Erwachsene 19,50 Euro und Kinder 13,50 Euro.
Den Preis im Winter zu halten, sei laut Rechenauer wirtschaftlich schwierig. Wie alle anderen habe auch er höhere Kosten. Vor zehn bis 15 Jahren habe er die Schlepplifte von Diesel auf Strom umgerüstet. Die hohen Strompreise seien ein Problem. Um etwas zu sparen, gibt es heuer eine Spur weniger. Zudem beginnt der Liftbetrieb statt um 9 Uhr nun um 9.15 Uhr und endet statt um 16.30 Uhr um 16.15 Uhr. Rechenauer hält noch eine Überraschung bereit: Die Saisonkarte kostet heuer sogar weniger als im Vorjahr. Ein ehemaliger Partner wollte die Karten um 50 Prozent teurer anbieten. Das wollte Rechenauer nicht. Deshalb habe sich Hocheck mit den Bergbahnen Wendelstein, Kampenwand und Hochfelln zusammengeschlossen. Im Vorverkauf kosten die Saisonkarten für die vier Berge 159 Euro für Kinder, 329 Euro für Erwachsene und 689 Euro für Eltern und ihre Kinder.
Die Karten für die Skilifte Kaiserblick kosten so viel wie im Vorjahr. „Wir hatten letztes Jahr eine Erhöhung, die anderen auch“, sagt Betreiber Manfred Danner. Er wolle familienfreundlich bleiben, damit die Kinder Skifahren lernen können. Sein Kundenstamm bestehe hauptsächlich aus Eltern mit Nachwuchs. „Ich muss auch um meine Gäste kämpfen. Eine weitere Erhöhung geht in meinen Augen gar nicht mehr.“ Wie im vergangenen Jahr kostet die Tageskarte für Erwachsene 17 Euro und für Kinder 13,50 Euro. Für die Saisonkarte verlangt Danner 114 Euro für Erwachsene und Kinder 96 Euro.
Moderate Erhöhung
geplant
Der Betreiber der Kampenwandbahn, Eric Zbil, hat die Preise für die kommende Saison noch nicht festgelegt. Über eine Mitarbeiterin ließ er ausrichten, dass die Preise „ganz moderat“ um etwa fünf Prozent angehoben werden. Eine Tageskarte ab 9 Uhr hat im vergangenen Jahr 39 Euro für Erwachsene und 23 Euro für Kinder gekostet. Bei einer Steigerung um fünf Prozent würde der Pass für Erwachsene demnach 40,95 Euro und für Kinder 24,15 Euro kosten. Wie bei den anderen Betreibern lägen die Preise damit deutlich unter denen im Nachbarland Österreich.