Rosenheim – Mitglieder der Alpenvereinssektionen Rosenheim und Bergbund (DAV) haben sich in den Dienst der Bergwaldoffensive gestellt und bepflanzten eine Kahlfläche im steilen Gelände auf der Ostseite der Farrenpoint in unmittelbarer Nähe zur Schlipfgrubalm. Der Alpenraum wird von den Auswirkungen des Klimawandels besonders stark getroffen. Stürme, Trockenperioden und Borkenkäferkalamitäten werden zunehmen. Ohne vorausschauende Pflege verlieren insbesondere strukturarme Bergwälder ihre Schutzfunktionen. Anfällige Fichten-Reinbestände müssen daher in stabile und strukturreiche Bergmischwälder umgebaut werden.
So wurden im Amtsbereich des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Rosenheim drei Projektgebiete der Bergwaldoffensive ausgewiesen, in denen im Privatwald nach dem Grundsatz der Freiwilligkeit verstärkt Maßnahmen zur Verbesserung der Mischung, Stabilität und Struktur des Bergwaldes durchgeführt werden. Lassen Reinbestände keine Baumartenmischung in der Verjüngung erwarten oder bleibt die natürliche Verjüngung aus, müssen Bäume gepflanzt werden. Deshalb war es für Mitglieder der beiden Rosenheimer Alpenvereinssektionen keine Frage, sich sofort auf Anfrage des AELF Rosenheim für eine Pflanzaktion zur Verfügung zu stellen.
Das steile Gelände befand sich auf gut 900 Meter auf der Ostseite der Farrenpoint. Trotzdem konnte Pascal Barz, Förster der Bayerischen Forstverwaltung und Projektleiter der Bergwaldoffensive, zehn motivierte Frauen und Männer vor Ort begrüßen. Anhand eines detaillierten Arbeitsplanes folgte die praktische Einweisung in die Vorgehensweise. Die Gruppe brachte anschließend die kleinen Tannen, Buchen, Lärchen und Schwarzerlen sowie Werkzeuge an die jeweiligen Ablageplätze.
Im steilen Gelände werden die Pflanzen in der Regel verdichtet auf günstige Kleinstandorte ausgebracht. Einer der wichtigsten Kleinstandorte für die Pflanzung im Bergwald ist der Bereich rund um vorhandene Wurzelstöcke. Die Stöcke verhindern Gleitschnee, bieten Schutz gegen Austrocknung und werden im Frühjahr schneller schneefrei. Dadurch werden die jungen Bäume insgesamt in ihrem Wachstum begünstigt. Nach mehrstündigem Sicheln, Graben, Pflanzen und wieder Übererden waren an die 350 Setzlinge auf einer Fläche von etwa 3000 Quadratmetern gepflanzt.fxk