Die OVB-Heimatzeitungen beantworten samstags spannende Fragen rund um die „Vulkane“, um die sich die aktuelle Ausstellung im Rosenheimer Lokschuppen dreht.
Warum ist Bimsstein so leicht?
Bims ist ein vulkanisches Gestein. Es entsteht, wenn Lava bei einem Vulkanausbruch in die Luft geschleudert wird und sich dabei aufbläht wie Schaumstoff. Voraussetzung ist besonders gasreiche Lava, die bei einem Ausbruch sehr schnell abkühlt. Die Gase wie Wasserdampf und Kohlendioxid haben dann nicht mehr genügend Zeit zu entweichen. Das Ergebnis ist ein Stein, der aufgrund seines hohen Porenvolumens, der eingeschlossenen Luft und der geringen Dichte so leicht ist, dass ein Stück davon auf dem Wasser schwimmen kann. Wenn sich die Poren vollsaugen, geht aber auch Bimsstein unter. Nach Vulkanausbrüchen an Meeren schwimmen in den Tagen nach dem Ausbruch oft große Mengen der Steine auf dem Meer, wie schon Plinius der Jüngere nach dem Ausbruch Pompejis berichtete.
Die meisten kennen Bimsstein als Hornhautentferner. Er wird jedoch auch von der Industrie zur Herstellung von Leichtbetonsteinen oder als Schleifmittel genutzt. Mit Bims werden übrigens auch Jeanshosen auf alt getrimmt. So entstand ursprünglich die sogenannte „Stone washed Jeans“, die mit Steinen gewaschene Denim-Jeans mit dem typischen gebrauchten Look.