Weniger Kaufkraft in Rosenheim

von Redaktion

Wenn es darum geht, was sich ihre Bewohner leisten können, liegen die meisten Städte und Kreise in der Region im guten Mittelfeld. Es gibt allerdings zwei Ausreißer nach unten. Vor allem in Rosenheim drücken die Mieten massiv auf die Kaufkraft.

Die Grafik zeigt, wo die kaufkräftigsten Menschen in den Städten und Kreisen in der Region leben. Klinger

Mühldorf/Rosenheim – Die Kaufkraft in den meisten Landkreisen in der Region Südostbayern liegt über dem Durchschnitt. Das hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) jetzt mitgeteilt. Demnach haben die Menschen in Südostoberbayern durchschnittlich etwas mehr Geld zur Verfügung als in anderen Teilen Deutschlands.

Auf einen einfachen Nenner gebracht, setzt sich die Kaufkraft laut IW aus zwei Faktoren zusammen: Einkommen und Preise. Die werden zueinander in Relation gesetzt, und heraus kommt der Wert für die Kaufkraft. Das erklärt, warum Menschen in Gegenden mit hohem Einkommen nicht in jedem Fall auch die höchste Kaufkraft haben. Das spüren in der Region vor allem die Bewohner zweier Gebiete.

Rosenheim ist
größtes Sorgenkind

294 Landkreise gibt es in Deutschland und 106 kreisfreie Städte, also 400 kommunale Gebiete, die das Institut untersucht hat. Die Mehrheit der Landkreise in Südostbayern hat es über die durchschnittliche Kaufkraft in ganz Deutschland geschafft.

Dabei ist die Stadt Rosenheim das größte Sorgenkind in der Region. Dort stehen den Bewohnern pro Jahr nur 22844 Euro zur Verfügung. Das sind deutliche 6,1 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, die Stadt rutscht damit auf Platz 335 im Kaufkraft-Ranking aller Landkreise und kreisfreien Städte ab. Anders formuliert: Die kreisfreie Stadt Rosenheim landet unter den 65 schwächsten Gebietskörperschaften in Deutschland. In Rosenheim senken die überdurchschnittlich hohen Kosten – vor allem für Mieten – die Kaufkraft massiv.

Am meisten steht den Menschen in den Landkreisen Rosenheim und Altötting zur Verfügung. Sie verfügen nach Angaben des IW über 25713 Euro pro Jahr im Landkreis Rosenheim und über einen Euro mehr, also 25714 Euro, im Landkreis Altötting. Damit liegen sie um 5,5 Prozent über dem Durchschnitt der Landkreise mit der höchsten Kaufkraft. Macht die Plätze 99 und 100 im Ranking.

Nur leicht darunter finden sich die Traunsteiner wieder, die es mit 25624 Euro auf Platz 108 schaffen, die Mühldorfer können 25301 Euro ausgeben, das bringt sie auf Rang 150 der kaufkraftstärksten Landkreise.

Im negativen Bereich liegen das Berchtesgadener Land und die Stadt Rosenheim. So haben die Menschen am Fuße des Watzmanns eine Kaufkraft von 23897 Euro, das ist 1,99 Prozent weniger als der Durchschnitt. Damit landen sie auf Platz 269 in der Kaufkrafttabelle.

Zur Einordnung dieser Zahlen ein Blick auf ganz Deutschland: Spitzenreiter ist der Landkreis Starnberg, wo jedem Bewohner knapp 32831 Euro an Kaufkraft zur Verfügung stehen, 34,7 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt.

Schlusslicht ist Gelsenkirchen. Dort stehen jedem Ruhrgebietsbewohner nur 18886 Euro zur Verfügung, 22,5 Prozent weniger als dem Durchschnitt in Deutschland.

München schafft
es auf Platz 24

Neben dem Landkreis Starnberg können sich die Einwohner im Hochtaunuskreis (Hessen) und die Baden-Badener mit knapp 31000 Euro am meisten leisten. In beiden Regionen sind die Preise zwar überdurchschnittlich hoch, aufgrund der hohen Einkommen ist die Kaufkraft in diesen Regionen dennoch besonders hoch.

Doch auch Orte, die nicht für ihren Reichtum bekannt sind, finden sich auf den vorderen Plätzen des Kaufkraft-Rankings: So können sich die Menschen im Kreis Olpe (Platz 9) und im Landkreis Wunsiedel (Platz 13) mehr leisten als die Münchner. Die Bewohner der bayerischen Hauptstadt haben die zweithöchsten Einkommen, aber gleichzeitig die höchsten Preise in ganz Deutschland. Damit schaffen sie es im Ranking nur auf Platz 24. 

Das IW hat die Zahlen gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlicht.

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