Erkältungswelle überrollt Deutschland – Region Rosenheim bleibt stabil

von Redaktion

Robert-Koch-Institut schlägt wegen steigender Inzidenzen Alarm – Sorge vor RS-Virus – Neue Covid-Variante unter Beobachtung

Rosenheim – Die Sieben-Tage-Inzidenz für akute Atemwegserkrankungen lag in Deutschland in der Woche vom 23. bis zum 29. Oktober bei 8500 Infektionen auf 100000 Einwohner, wie das Robert-Koch-Institut vermeldet. Fast jeder Zehnte schnieft. Husten, Covid, Grippe und RSV treiben die Zahlen. RSV ist eine gängige Erkältungskrankheit, die seit Jahren in den kalten Monaten auftritt.

„In der Region steigt die Zahl an Krankheitsfällen zwar an, aber nicht in schwindelerregende Höhen“, erklärt Dr. Fritz Ihler vom Ärzteverband Rosenheim. Die Infektionszahlen stehen aber unter starker Beobachtung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Covid-19-Infektionen. „Wir beobachten seit Anfang August einen langsamen Anstieg der Fallzahlen im Landkreis“, sagt Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamts. In der Kalenderwoche 43 wurde mit 90 Fällen der bisher höchste Stand an Neuinfektionen in der zweiten Jahreshälfte festgestellt. Das entspricht einer Sieben-Tage-Inzidenz von 27,5 Fällen pro 100000 Einwohner. Das Gesundheitsamt Rosenheim geht aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Auch in den Schön Kliniken Bad Aibling und Vogtareuth ist die Krankheitswelle angekommen. „Wir verzeichnen verstärkt Atemwegserkrankungen, sowohl unter den Mitarbeitenden als auch unter den Patienten. Die Infektionszahlen sind aber nicht ungewöhnlich hoch für die Jahreszeit“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit.

Die Romed-Kliniken in Rosenheim, Prien, Bad Aibling und Wasserburg behalten die Entwicklung der Krankheitswelle ebenfalls im Blick. Hier werden die Patienten auf das Influenza-Virus, RSV und Covid-19 getestet. Bei den Covid-Fällen gibt es insgesamt einen leichten Anstieg. Doch „gibt es an keinem der Romed-Standorte Nachweise vom Influenza-Virus oder RSV“, sagt eine Sprecherin. Das bestätigt auch das Gesundheitsamt Rosenheim: „Influenza- und RSV-Infektionen spielen in der Region derzeit keine Rolle.“

Genauer Blick
auf Virus-Varianten

Auch Covid-19 steht weiterhin unter ständiger Beobachtung. Derzeit sind Varianten im Umlauf, allen voran „Eris“, die fast die Hälfte der Infektionen in Deutschland ausmacht. Aber auch weniger verbreitete Varianten machen sich diesen Herbst in Deutschland breit, wie beispielsweise die Pirola-Variante, die wegen ihrer außergewöhnlichen Symptome bei Experten derzeit für einige Verunsicherung sorgt. Neben den klassischen Covid-19-Symptomen wie Fieber und Gliederschmerzen, beklagen sich Pirola-Patienten häufig über juckende Augen, Hautausschlag und Durchfall, wie aus der britischen „Zoe Covid Symptom Study“ hervorgeht. Die Variante kommt ursprünglich aus Dänemark und steht in Deutschland unter besonderer Beobachtung.

In der Rosenheimer Region ist bisher noch kein Fall bekannt, teilt das Gesundheitsamt mit. Johann Posch

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