Spezi-Suchtis als Westernhelden

von Redaktion

Showdown bei den Spezi-Suchtis: Mit einem professionell gedrehten Videoclip haben die Feldkirchen-Westerhamer jetzt für ein grandioses Finale ihrer Instagram-Reihe „200 Wege, wie man einen Spezi aufmacht“ gesorgt.

Feldkirchen-Westerham – Es hat schon fast ein bisschen was von Sergio Leones Italo-Western-Klassiker wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Für eine Handvoll Dollar“, wenn Flori zu Beginn des 90-sekündigen Clips in den Western-Saloon spaziert, mit seiner leeren Flasche auf die Tische klopft und dabei alle Gespräche langsam verstummen. Doch hier geht es weder um Gewalt noch um den in Saloons beliebten Whiskey. Sondern um den Spezi – und vor allem die Frage, wie eine Spezi-Flasche geöffnet werden kann. Schließlich handelt es sich beim Clip „Showdown im Flötzinger Saloon“ um die 200. und finale Folge der Reihe „200 Wege, wie man einen Spezi aufmacht“, ins Leben gerufen von den zwischen zwölf und 14 Jahre alten Spezi-Suchtis Finn, Flori, Johannes, Korbi und Louis aus Feldkirchen-Westerham.

Mitreißender
Einfallsreichtum

Begonnen hatte alles mit einem Video, das Louis, der Jüngste in der Runde, in den sozialen Medien gesehen hatte und das einige Männer zeigte, die versucht hatten, Bierflaschen auf außergewöhnliche Weise zu öffnen. „Da haben wir dann gedacht, das können wir doch mit Spezi auch“, erzählt Louis. Zumal die Mischung aus Cola und Orangenlimonade das Lieblingsgetränk der fünf Buben ist. Gesagt, getan: Am 22. Juli 2022 ging die erste Folge der Spezi-Suchtis auf deren Instagram-Kanal online, in der zwei der Buben zeigten, wie eine Spezi-Flasche mithilfe des Lenkers eines Tretrollers geöffnet werden kann. Mit jeder weiteren Folge stieg nicht nur der Einfallsreichtum des Quintetts, sondern auch die Anzahl der Follower. 169000 User folgen mittlerweile den kreativen Feldkirchen-Westerhamern. Kein Wunder also, dass sich die Truppe mittlerweile schon fast zu einem kleinen Unternehmen entwickelt hat und jetzt sogar T-Shirts erhältlich sind.

Doch wie kam es dazu, dass die letzte Folge in einem derartig professionellen Filmclip endet? „Ich habe für die Flötzinger-Brauerei schon viele Werbefilme gedreht“, sagt Filmemacher Stephan Schmuck, der bei dem 90-sekündigen Clip Regie geführt hat. Da die Spezi-Suchtis das Cola-Mix-Getränk aus dem Hause Flötzinger zu ihrem „Lieblings-Spezi“ erkoren hatten, „habe ich natürlich schon eine ganze Weile verfolgt, was die Jungs da in ihren Videos so alles anstellen“, sagt der 43-Jährige.

In Gesprächen mit den Flötzinger-Verantwortlichen war dann schnell klar, dass man sich seitens der Brauerei gegenüber den jungen, ehrenamtlichen „Werbeträgern“ erkenntlich zeigen will. „Die Fahrt in einen Freizeitpark fanden wir ein bisschen schwach“, sagt der Regisseur und lacht. „Stattdessen kam dann die Idee mit dem echten Filmdreh auf, für die der Geschäftsführer dann auch gleich offene Ohren hatte. Und nicht nur er: „Die Spezi-Suchtis waren von der Idee natürlich sofort begeistert“, erinnert sich Schmuck zurück.

So schrieb der Regisseur nicht nur ein kleines Drehbuch, sondern half auch beim Komponieren der Musik mit. „Ich bin selber Western-Fan“, erklärt der 43-Jährige, wie ihm die Idee gekommen war, die Szene in einem Saloon zu drehen. Die Location war schnell gefunden, nachdem das Unternehmen Kunstholzbau Schmid aus Töging (Landkreis Altötting) derartige Bauwerke im Portfolio hat. Neben vielen Komparsen – beispielsweise aus den Reihen der Faschingsgesellschaft Flintsbach-Fischbach, die in der vergangenen Narrensaison mit dem Thema Western begeistert hatte – konnten auch zwei echte Hochkaräter als Darsteller engagiert werden. Eisi Gulp in der Rolle des Barkeepers sowie Daniel Christensen als Saloon-Gast. Beide sind auch jüngerem Publikum aus den Eberhofer-Verfilmungen bekannt. „Ganz umsonst haben die beiden das natürlich nicht gemacht“, verrät der Regisseur, aber: „Mit beiden wurde ein fairer Deal ausgehandelt.“

Und auch sonst bekamen die Filmemacher jede Menge Unterstützung, beispielsweise von den Spezi-Suchtis-Eltern oder durch Josef Merk von der Dreder-Musi, der für den Soundtrack zur Trompete gegriffen hat. Auch Regisseur Schmuck stellt bei der Musik zum Clip sein musikalisches Talent unter Beweis – und zwar als Banjo-Spieler.

Der Dreh in Töging Ende September dauert letztlich einen kompletten Tag – und war sowohl für die Spezi-Suchtis als auch für das komplette Filmteam ein unvergessliches Erlebnis. „Die fünf Jungs haben das total professionell durchgezogen“, verrät Schmuck, auch wenn sie beim Anblick der vielen Mitwirkenden „kurzzeitig doch sehr beeindruckt“ gewesen seien. Was aber schnell wieder verflogen war. „Das sind ja echte Typen“, sagt Schmuck und lacht. „Die sind da durch ihre Clips in der Vergangenheit schon reingewachsen und richtige Profis geworden.“

Und wie war die Zeit am Set für die fünf Buben aus Feldkirchen-Westerham? „Es war total spannend, aber auch anstrengend“, sagt Flori, während Louis zugibt, dass er gedacht habe, dass daraus ein halbstündiger Film werde, nachdem ja ein ganzer Drehtag angesetzt war. Dass letztlich für 90 Sekunden ein derartiger Aufwand betrieben werde, habe ihn schon beeindruckt. Der Dreh selbst sei „super“ gewesen, findet auch Korbi, während Flori die beiden Profi-Schauspieler Gulp und Christensen als „total nette Leute“ beschreibt.

Beim Ergebnis, das letztlich in Form des 90-sekündigen Clips herausgekommen ist, spricht Louis mit einem kurzen und knappen „saugeil“ dem ganzen Quintett aus der Seele. Bereits zwei Wochen, bevor er Anfang November auf Instagram hochgeladen worden war, durften sich die fünf ihr Werk gemeinsam anschauen. Alle seien so begeistert gewesen, dass „wir ihn gleich nochmal anschauen mussten“, wie sich Finn erinnert. Besonders spannend sei für alle gewesen, wie die einzelnen Szenen, die ja unabhängig voneinander und noch dazu nicht in passender Reihenfolge gedreht worden waren, am Ende zusammengefügt worden sind.

Versprechen
an die Fans

Auch wenn die vergangenen Monate keiner der Buben missen möchte – manch einer ist dennoch froh, „dass der Druck, immer neue Ideen zu haben, jetzt weg ist“, wie Johannes findet. Was aber nicht heißen soll, dass die Kreativität der Spezi-Suchtis ein Ende hat und deren Fans in Zukunft auf das Quintett verzichten müssen. Natürlich werde die Gruppe ihre Aktivitäten „ein bisschen reduzieren“, sagt Finn, aber: „Wir haben schon noch viele Ideen, auch, wie man Spezi-Flaschen noch öffnen kann.“ Daher geben die Spezi-Suchtis ihren Fans und Followern ein klares Versprechen: „Uns wird es weiterhin geben, auch wenn wir jetzt noch nichts dazu sagen können, was wir in Zukunft machen werden.“

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