Kiefersfelden – Beamte der Bundespolizei machten bei Grenzkontrollen Ende April 2023 eine nicht alltägliche Entdeckung: In einem aus Österreich einreisenden Pkw mit rumänischer Zulassung waren an verschiedenen Stellen mehr als 62 Kilo Zwei-Euro-Münzen im Wert von rund 15000 Euro versteckt. Auffällig waren ungewöhnliche Prägemerkmale auf den Münzen. Der Fahrer (mittlerweile 33) erklärte, er habe die Behältnisse mit dem Münzgeld neben einem Mülleimer auf einem Parkplatz bei Verona gefunden.
Das Zollfahndungsamt München übernahm die weiteren Ermittlungen – zunächst wegen des Verdachts der Geldwäsche. Wie sich herausstellte, waren die Münzen ursprünglich entwertet und als Metallschrott verkauft worden. Danach wurden sie rechtswidrig wieder begradigt, um in Verkaufsautomaten verwendet zu werden.
Da der kontrollierte Fahrer des Pkw dies wusste und er auch mit entsprechender Täuschungsabsicht handelte, wurde er Ende August vom Schöffengericht des Amtsgerichts Rosenheim wegen Geldfälschung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde. Bei der rechtlichen Würdigung folgte das Amtsgericht in vollem Umfang der Anklage. Maßgeblich für die Strafaussetzung zur Bewährung waren laut Urteilsbegründung das straflose Vorleben des Angeklagten, sein vollumfängliches Geständnis und die Untersuchungshaft von etwas mehr als vier Monaten. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig.
Die sichergestellten Münzen wurden Ende Oktober bei der Bundesbank ordnungsgemäß entwertet. Der übrig gebliebene Metallschrott wurde weiterverkauft, der Erlös ging an die Staatskasse.