32-jähriger Bewohner nach Brand in U-Haft

von Redaktion

Polizei geht nach Großfeuer in Asylbewerberunterkunft von Brandstiftung aus

Reit im Winkl – Ein Schaden im hohen sechsstelligen Eurobereich, womöglich noch höher, so lautet die vorläufige Bilanz nach dem Brand in einer Asylbewerberunterkunft in Reit im Winkl am Dienstag (wie gemeldet). Die Kripo hat gestern Nachmittag einen 32-jährigen Bewohner der Einrichtung unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Ihm werden versuchter Mord und schwere Brandstiftung vorgeworfen. Die Spurensicherung hatte ergeben, dass das Feuer wohl vorsätzlich gelegt worden war.

Zahlreiche Feuerwehren waren am Dienstag gegen 12 Uhr alarmiert worden, weil im Ortsteil Seegatterl der Wirtschaftstrakt eines mehrgeschossigen Gebäudes in Vollbrand stand. Das Gebäude wird als Unterkunft für etwa 30 Asylsuchende genutzt. Sie alle konnten das Haus selbstständig verlassen.

Das Feuer drohte beim Eintreffen der Feuerwehren bereits auf den Betten- bzw. Garagentrakt der ehemaligen Gaststätte überzuspringen. „Es war sofort klar, dass wir an dem in Vollbrand stehenden Gebäudeteil nichts mehr ausrichten können und ein Innenangriff nicht mehr möglich gewesen ist“, sagte Reit im Winkls Kommandant und Einsatzleiter Günther Braun. Die Feuerwehren verhinderten zunächst die Ausbreitung auf weitere Gebäudeteile. Anschließend positionierten sich zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge samt den dazugehörigen Einsatzkräften um das Gebäude, um die Flammen von allen Seiten mittels Strahlrohre einzudämmen. Auch drei Drehleitern waren im Einsatz.

„Gerade die Eindachung aus Blech stellte die Einsatzkräfte vor Herausforderungen“, so ein erstes Fazit von Günther Braun. Aus diesem Grund wurde im Laufe des Nachmittags ein örtliches Unternehmen mit einem großen Bagger sowie Lkw hinzugezogen, die beim Entfernen der Blechs des Dachstuhles wertvolle Dienste leistete.

Aufgrund des Brandrauchs musste auch die Bundesstraße B305 zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl zeitweise für den Verkehr gesperrt werden. Der mitunter starke Regen und das windige Wetter hatten die Löschmaßnahmen zusätzlich erschwert. Der starke Brandrauch machte den Einsatz von 40 Atemschutzgeräteträgern erforderlich, weshalb am Nachmittag weitere Feuerwehren alarmiert wurden. hob/ku

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