Nach Flexicamper-Pleite: Tatverdächtige in U-Haft

von Redaktion

Bundesweite Durchsuchungsaktion im Zusammenhang mit insolventer Rosenheimer Wohnmobilfirma

Rosenheim – Seit August 2023 ermittelte die Kripo Rosenheim unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II in der „Ermittlungsgruppe Camper“ auf Hochtouren in einem bundesweiten Betrugsverfahren rund um die Rosenheimer Wohnmobilfirma Flexicamper. Nun vollzogen die Ermittler in insgesamt sieben Bundesländern Durchsuchungsbefehle und konnten zudem die beiden Haupttatverdächtigen verhaften. Sie sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.

Die 34-jährige ehemalige Geschäftsführerin der Firma sowie deren 61-jähriger Lebensgefährte sowie sechs weitere Beschuldigte sind dringend der Insolvenzverschleppung sowie des Betruges verdächtig. Sie sollen unter anderem hohe Anzahlungen von Wohnmobilkäufern entgegengenommen, die Fahrzeuge jedoch in der Folgezeit nicht geliefert haben.

Über das Vermögen der GmbH wurde zwischenzeitlich das Insolvenzverfahren eröffnet. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei gehen nach derzeitigem Ermittlungsstand von einer hohen Anzahl an Geschädigten im gesamten Bundesgebiet aus. Es liegen jedoch Anhaltspunkte vor, dass sich diese Anzahl noch vervielfachen könnte. Ebenso verhält es sich bei der Schadenshöhe, welche nach momentanen Erkenntnissen aus den Ermittlungen mehrere Millionen Euro beträgt.

Im Rahmen einer konzertierten Aktion fanden am frühen Morgen des 14. November unter der Führung der Ermittlungsgruppe Camper zeitgleich in insgesamt sieben Bundesländern Durchsuchungsmaßnahmen statt, wie die Polizei mitteilt. Durchsucht wurden neben den Wohnsitzen und den vermutlichen Aufenthaltsorten der Beschuldigten zudem vormalige Firmensitze.

Die beiden Haupttatverdächtigen konnten im Zuge dieser Maßnahmen verhaftet und bereits am darauffolgenden Tag dem jeweils zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt werden. In beiden Fällen ordnete das zuständige Gericht die Untersuchungshaft an. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden zahlreiche Unterlagen und Datenträger sichergestellt. Die umfangreiche Sichtung und Auswertung dieser Unterlagen hat bereits begonnen und wird laut Polizei noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Neben zahlreichen Einsatzkräften der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim und der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd waren auch Beamte des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin an dem Einsatz beteiligt.

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