Ordinariat erhält mehr Geld für Beratung

von Redaktion

Zuschuss des Landkreises Rosenheim steigt um 20 Prozent – Einstimmiger Beschluss im Jugendhilfeausschuss

Rosenheim – Auch der Landkreis Rosenheim nimmt die Dienste der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Erzbischöflichen Ordinariats in München in Anspruch. Künftig muss er dafür mehr Geld bezahlen.

„Wir sind froh um diese Partnerschaft“, betonte Landrat Otto Lederer (CSU) in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses, noch ehe er dem Gremium Details des Zuschussantrages nannte. Kernpunkt: Aufgrund gestiegener Sach- und Personalkosten möchte das Ordinariat für die Tätigkeit der Beratungsstelle im nächsten Jahr eine Finanzspritze in Höhe von 25000 Euro statt der bisher üblichen 20000 Euro.

Der Landrat verwies darauf, dass die Einrichtung nicht nur Familien und Ehepaaren bei „paar- und familienbezogenen Themen“ Hilfestellung gibt, sondern auch Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie beziehungsweise des Ukraine-Krieges gewährt. Um noch effektiver arbeiten zu können, seien laut Landkreis-Verwaltung auch die digitalen Beratungsmöglichkeiten erweitert worden.

Dem Landrat erschien eine 20-prozentige Erhöhung der Mittel zwar sehr hoch, dennoch befürwortete er sie vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die bisher letzte Erhöhung schon einige Zeit zurückliegt. Kreisrätin Claudia Sasse (Bündnis 90/Die Grünen) wollte dieser Argumentation zunächst nicht folgen. „Die katholische Kirche ist die reichste Institution in unserem Land. Hat die denn keine anderen Geldquellen? Sind wir da wirklich gefordert?“, stellte sie fragend in den Raum.

Sabine Stelzmann, die Leiterin des Kreisjugendamtes, machte deutlich, dass die Beratungsstelle des Ordinariats aus Sicht der Jugendhilfe ein wichtiger Kooperationspartner sei, den man unterstützen sollte.

Auch Erwin Lehmann, Kreisgeschäftsführer der Caritas im Landkreis Rosenheim, befürwortete im Ausschuss die Erhöhung des Zuschusses. „Der deckt die Gesamtkosten noch lange nicht ab“, rief er in Erinnerung, dass die Kirche auch Eigenmittel für dieses Angebot investiere. Argumente, die schließlich auch die Skeptikerin aus den Reihen der Grünen überzeugten. Der Beschluss, den Zuschuss ab 2024 zu erhöhen, fiel einstimmig.

Norbert Kotter

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