Unter einem anderen Vorzeichen

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Der Ton ist in den letzten Jahren rauer geworden. Ob an den Schulen oder in den Sozialen Netzwerken, selbst in Behörden, Arztpraxen und Geschäften fehlt es manchmal an respektvollen Umgangsformen und freundlichem Verhalten, wenn jemand nicht sofort bedient werden kann. Vom Umgang der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr untereinander ganz zu schweigen. Von solchen Beobachtungen unserer Gesellschaft erzählen derzeit viele. Dazu kommt, dass in der Politik Parteien Zulauf haben, deren Programme Sätze enthalten, die nichts anderes als menschenverachtend sind und mich erschaudern lassen. Vor fast 100 Jahren, in einer Zeit, in der die politische Welt nach dem Niedergang von Kaiser- und Königreichen und dem Ersten Weltkrieg im Umbruch war, wurde das Christkönigsfest eingeführt und 1925 erstmals gefeiert. Wir feiern es am kommenden Sonntag wieder in unseren Gottesdiensten zum Abschluss des Kirchenjahres. Das Fest Christkönig hat das Motiv des „sozialen Königtums Jesu“ und richtet sich damit auch gegen die Gleichgültigkeit, vor allem gegenüber allen Schwächeren. Am Ende der Zeit wird sich nach dem Evangelium vom Christkönigssonntag einmal nicht die Frage stellen, welche Karriere wir in diesem Leben hingelegt und was wir angehäuft haben, sondern allein die entscheidende Frage, wie viel wir geliebt haben. Die wahrhaft menschliche Zuwendung zu denen, die am Boden liegen, ist die Begegnung mit Christus selbst. Ein Hochfest, das einlädt, die eigene Positionierung im Getriebe dieser manchmal kalten Welt vielleicht doch zu überdenken.

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