Rosenheim/Mühldorf/Freilassing – Allein die Fahrplanänderungen für die Strecke München-Rosenheim-Salzburg umfassen mehrere Seiten, welche sich Betroffene und Interessierte zu Gemüte führen sollten. Auch wenn man von Mühldorf Richtung München, Rosenheim, Salzburg oder Burghausen unterwegs sein will, gibt es einiges an Lesestoff. Auch wer von Prien Richtung Aschau unterwegs ist, sollte sich informieren. Eine ganze Reihe von Verbindungen in der Region sind also noch bis Jahresende betroffen.
In den nächsten Tagen sperrt die Deutsche Bahn tagelang zwei wichtige Zugstrecken in der Region komplett – und schneidet damit Salzburg und Teile Österreichs vom deutschen Schienennetz ab. Auch Pendlern droht Chaos. Konkret wird die Bahnstrecke Rosenheim – Freilassing ab der Nacht auf Freitag, 24. November, bis einschließlich Sonntag, 26. November, in beide Richtungen komplett gesperrt. In diesem Zeitraum entfallen nicht nur die Züge der Bayerischen Regiobahn (BRB), sondern auch der Fernverkehr und alle anderen Züge. Weil die Sperrung bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag begann, war am gestrigen Freitag auch der Pendler- und Schülerverkehr massiv beeinträchtigt. Außerdem wird ab heute, Samstag, auch die Ausweichstrecke über Mühldorf nach Freilassing komplett gesperrt. Diese Sperrung dauert bis einschließlich 3. Dezember. Am Wochenende (25./26. November) ist es damit quasi unmöglich, mit dem Zug aus Bayern in Richtung Salzburg/Wien zu gelangen. Grund für die Sperrungen sind Bauarbeiten der DB Netz AG, wie das Unternehmen nun in einer Pressemitteilung bekannt gab. Außerdem kommt es bis 3. Dezember zu Ersatzverkehr zwischen Freilassing und Garching an der Alz.
Die Erfahrungsberichte von Bahnreisenden sprechen Bände: „Ach, alles halb so wild“, gibt sich beispielsweise ein Leser sarkastisch, „gestern, Freitag, 5.36 Uhr, Zug von Kiefersfelden aus komplett entfallen ohne Ankündigung. 6.04 Uhr fuhr dann ein Zug – bis Brannenburg. Dort hieß es aussteigen und aufgrund einer softwarebedingten Stellwerksstörung auf homöopathisch hereintröpfelnde Taxen als Ersatz zu warten. Ohne Ankündigung kam dann doch der Nachfolgezug und fuhr weiter – bis Raubling. Dort dann selbes Prozedere wie in Brannenburg. Die BRB kann da nix dafür, aber die Deutsche Bahn kann mich mal gern haben.“
Und es wird in den nächsten Jahren noch um einiges ärger werden: 2027 wird die Strecke München-Salzburg an zehn Monaten zur Großbaustelle. Für Pendler und Touristen bedeutet die Generalsanierung eine Mega-Geduldsprobe. Die Bahn will 120 Busse anmieten, die über die Jahre von Großbaustelle zu Großbaustelle ziehen.
Dafür werden 350 bis 450 Fahrer gebraucht. Die Frequenz des Schienenersatzverkehrs soll höher sein als die der Züge.