Schneechaos wirkt weiter nach

von Redaktion

Ganz Bayern ist am Wochenende in einem Winterwunderland erwacht. Aber die Freude hält sich bei vielen in Grenzen. Aufgrund von Zugausfällen müssen Eltern von Schulkindern und Pendler weiterhin auf Alternativen ausweichen. Wann die Züge in der Region wieder rollen können, ist unklar.

Landkreis – Die Freude über den Schnee ist besonders bei Kindern groß und manch ein Schüler hatte sich wohl insgeheim auch einen Wochenstart ohne Schule erhofft. Doch trotz der noch immer bestehenden Behinderungen im Bahnverkehr hatten die Schulen im Landkreis Rosenheim am Montag geöffnet. Nur wenige Schüler konnten den Weg zur Schule nicht antreten.

Die Gymnasien in Rosenheim, Bruckmühl, Wasserburg, Prien und Raubling berichtete gestern von moderaten Ausfällen. „Eigentlich war der Montag ein ganz normaler Schultag“, erzählt Brigitte Würth, Schulleiterin des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums Rosenheim, „nur einzelne Schüler konnten nicht kommen“.

Schulbetrieb kaum
eingeschränkt

Die Bahn hatte die Schule bereits am Vortag informiert, dass es zu großflächigen Ausfällen kommen wird. Daraufhin benachrichtigte das Gymnasium die Eltern und bat darum, Fahrgemeinschaften zu bilden. Allerdings kommt laut Würth nur ein kleiner Teil der Schüler am Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium mit der Bahn. Die meisten kommen mit dem Bus, Fahrrad oder werden mit dem Auto gebracht. Auch an Schulen, an denen mehr Schüler mit der Bahn kommen, war der Schulbetrieb kaum eingeschränkt. Die Sekretariate der Gymnasien in Raubling und Bruckmühl berichteten, dass es nur zu wenigen Verspätungen bei Schülern kam.

„Der Schulbetrieb ist überall gut angelaufen“, so Angelika Elsner vom Schulamt Rosenheim. Schulschließungen seien aufgrund der Wetterlage nicht in Betracht gezogen worden. „Wir hoffen, dass der Bahnbetrieb wieder schnellstmöglich aufläuft“, sagt sie.

Davon ist die Bahn allerdings weit entfernt. Eltern sowie Pendler müssen voraussichtlich weiterhin auf Fahrgemeinschaften ausweichen. Laut Annette Luckner, Pressesprecherin der Bayerischen Regiobahn (BRB), ist auch am heutigen Dienstag mit starken Einschränkungen zu rechnen. Verlässliche Informationen zu geben, sei jedoch schwer: „Es kann jederzeit passieren, dass noch ein Baum den Schneelasten nachgibt und auf den Schienen landet“, so Luckner. 

Bahn-Betreiber wagen
keine Prognosen

Bäume im Gleis, heruntergerissene Oberleitungen oder eingefrorene Weichen sind laut der BRB-Pressesprecherin nur ein paar der Gründe, warum die Züge nicht fahrplangemäß fahren können. Zwischen Rosenheim und Kufstein ist ein Pendelverkehr eingerichtet. Zu außerplanmäßigen Zeiten fährt dazu ein Zug im Stundentakt zwischen den Endstationen hin und her. Die BRB bittet Fahrgäste allerdings, sich über die ständig ändernde Lage auf ihrer Webseite zu informieren.

Am Bahnhof Rosenheim brachte neben den Schneemassen ebenfalls ein Schaden an der Oberleitung den Zugbetrieb zum Erliegen. Auch am Montag konnte laut einem Bahnsprecher deshalb noch kein Zugverkehr am gesamten Bahnhof stattfinden. Zudem werde der Zugbetrieb auch am Dienstag weiter eingeschränkt sein. „Eine Prognose, bis wann sich die Situation verbessert, ist aktuell noch nicht möglich“, so der Sprecher.

Am Samstag hatte der Malteser Hilfsdienst am Bahnhof Rosenheim insgesamt 225 gestrandete Fahrgäste betreut und versorgt. Diese waren zunächst im Zug und später im Bahnhofsgebäude untergebracht. Die Helfer bereiteten in ihrer Dienststelle in Rosenheim Tee, Kaffee, Suppe und Gulasch zu, um sie dann im Bahnhof an die Fahrgäste zu verteilen.

Laut Deutscher Bahn (DB) verbessert sich die Lage im Bahnverkehr in ganz Südbayern nur schrittweise. Auch die Strecke zwischen München und Salzburg ist laut DB weiterhin gesperrt. Die Bahn verweist für aktuelle Informationen ebenfalls auf ihre Webseite.

Rofa-Stadion wieder
freigegeben

Eine gute Nachricht gibt es dagegen für Eishockeyfans: Am Montag konnte das Rofa-Stadion wieder freigegeben werden, das aufgrund der Schneelasten am Wochenende vorläufig gesperrt wurde. „Nach Begutachtung durch einen Statiker ergeben sich keine Sicherheitsbedenken“, berichtete gestern Christian Baab, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Rosenheim. Ob für das Spiel der Starbulls gegen den EHC Freiburg am Freitag der Sonderzug aus Freiburg kommen kann, bleibt allerdings offen.

Artikel 2 von 11