Rosenheim – Pendler in der Region Rosenheim haben es in diesen Tagen nicht leicht: Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss deutlich mehr Zeit einplanen und sich durch teils noch vereiste Straßen kämpfen. Noch schlimmer trifft es die, die auf die Bahn angewiesen sind. Seit den heftigen Schneefällen in der Nacht auf Samstag (2. Dezember) steht der Zugverkehr auf vielen Strecken in Bayern still – auch drei Tage nach dem Wintereinbruch. Allerdings soll es auf einigen Verbindungen von und nach Rosenheim nun besser werden.
So konnte die Strecke München-Rosenheim-Salzburg/Kufstein am Dienstag, 5. Dezember, der Deutschen Bahn zufolge wieder befahren werden. Allerdings zunächst nur „mit sehr wenigen Zügen“. Das bestätigt auch die Pressesprecherin der Bayerischen Regiobahn (BRB): „Von Rosenheim aus verkehren die Züge nach Salzburg und Kufstein wieder im Stundentakt.“ Die Strecke zwischen Rosenheim und Holzkirchen bleibt hingegen ohne Ersatzverkehr gesperrt.
Auch nach München ist die Zugfahrt seit Dienstag, 5. Dezember, wieder – im Stundentakt – vereinzelt möglich, sagt die BRB-Sprecherin. Gegen 14 Uhr sei die Strecke zumindest wieder eingleisig freigegeben gewesen. Daher fahren die Züge, die von Salzburg kommen, mit Halt in Großkarolinenfeld, Ostermünchen, Aßling und Grafing bis zum Münchner Hauptbahnhof. Die Züge aus Kufstein wenden weiterhin in Rosenheim. Ob der Bahnbetrieb zum Berufsverkehr am Mittwochmorgen, 6. Dezember, wieder in alle Richtungen normal läuft, konnte die Sprecherin der BRB noch nicht beantworten. „Prognosen sind leider noch nicht möglich, da sich die Lage im Laufe des Tages immer wieder ändern kann“, sagt die Sprecherin. Die Auflistung der verfügbaren Verbindungen sind ihr zufolge immer nur „eine Momentaufnahme“. Daher rät sie den Reisenden, sich vor Fahrtbeginn auf der Internetseite der BRB über die aktuellen Verkehrsmeldungen und den Stand der Dinge zu informieren. „Sobald die DB Netz AG eine Strecke freigibt, fahren wir auch“.
Die Deutsche Bahn teilt mit, dass nach wie vor „mit Hochdruck“ daran gearbeitet wird, alle betroffenen Strecken zu räumen. Dazu seien rund 1500 Mitarbeiter in ganz Bayern im Einsatz. Zusätzlich setze man 20 große Maschinen ein, um die Gleise vom Schnee zu befreien. Auch „besonders leistungsfähige“ Schneeschleudern aus Hessen und Baden-Württemberg seien dafür nach Bayern verlegt worden. Selbst Hubschrauber seien im Einsatz, um die Lage zu erkunden.
Das Problem sei aber nicht nur die Schneemenge auf und an den Schienen, sondern auch, dass nach wie vor Bäume unter der Last von Schnee und Eis auf die Gleise und Oberleitungen fallen. Hinzu komme, dass sich auf den Leitungen durch den gefrierenden Regen „fingerdicke Eispanzer“ bilden, sodass diese keinen Strom mehr übertragen können. Und: Auch die parallel verlaufenden Rettungswege müssten der Deutschen Bahn zufolge geräumt sein, bevor die Züge wieder fahren dürfen.
Trotz der langsamen Rückkehr zur Normalität rät die Deutsche Bahn dazu, auch am Mittwoch, 6. Dezember, auf „nicht notwendige Fahrten von und nach München zu verzichten“. Vor allem, da das anhaltende Winterwetter und die neu angesagten Niederschläge mit Eisregen und Schneefällen die Räumarbeiten weiter erschweren.