Kritik an Bürgermeister und Geschäftsleiterin

von Redaktion

In Polling schlagen die Wellen hoch

Polling – Begonnen hat alles mit einer verweigerten Schülerehrung, mittlerweile werden Unterlassungserklärungen an Gemeinderäte verschickt: Der Weihnachtssegen im Rathaus in Polling hängt schief. Viele Bürger verschaffen ihrem Unmut Luft.

Für hohe Wellen sorgte eine Ehrung, die nicht stattfand: Eine 19-Jährige aus Polling konnte es partout nicht verstehen, dass sie nicht zur Schülerehrung durfte. 1,4 im Abschlusszeugnis – damit wäre nach ihrer Ansicht und der vieler anderer und den Regeln der Gemeinde eine Schülerehrung fällig gewesen. Doch Bürgermeister Lorenz Kronberger, in dessen Rathaus die junge Dame ihre Ausbildung absolvierte, brachte zusätzliche Qualifikationen ins Spiel, die die Schülerin seiner Ansicht nach nicht erfüllt hat. Kein Schreibset, keine würdigenden Worte bei der Bürgerversammlung im November – dafür heftige Kritik von vielen Seiten am Bürgermeister.

Die Nichtehrung brachte auch grundsätzliche Kritik am Arbeitsklima im Rathaus ans Licht. Mitarbeiter, die früher in der Gemeinde und im Rathaus angestellt waren, meldeten sich zu Wort und kritisierten vor allem die Geschäftsführung. Die Gemeinderäte Lena Koch und Stefan Mooshuber meldeten sich zu Wort, dafür bekamen sie Post vom Rechtsanwalt verbunden mit der Aufforderung, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen und einen hohen dreistelligen Geldbetrag zu zahlen.

Die beiden sind nicht die Einzigen, die zum Jahresende mit einem Rechtsstreit konfrontiert sind. Auch bei einer langjährigen Mitarbeiterin, die ebenso die Arbeitsbedingungen öffentlich kritisiert hatte, flatterte ein Anwaltsschreiben ins Haus. Und Gemeinderat Thomas Jobst muss sich erklären, weil er bei der Bürgerversammlung die Geschäftsstellenleiterin der Verwaltungsgemeinschaft, Gabriele Springer, als Lügnerin bezeichnet hatte.

Die Kritik an Bürgermeister Kronberger fand bei der Bürgerversammlung ihren Höhepunkt. Kritik an mangelnden Fortschritten bei der Hochwasserfreilegung und an mangelnder Transparenz bei den Kosten für die Nutzung von Geothermie stießen auf Ablehnung bei den Bürgern. Die Versammlung gipfelte in der Diskussion um die geplante Förderung und Vermarktung von Tiefenwasser zur Mineralwasserproduktion in Weiding, als dem Bürgermeister die Versammlungsleitung entglitt. Ein Versammlungsteilnehmer stand auf und ließ abstimmen, wie die Besucher zur kommerziellen Förderung von Tiefenwasser stehen. Das Votum im Saal: fast einstimmig dagegen.

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