Traunstein/Rosenheim –
Nicht einfach zu finden war ein Drogenversteck mit einem Kilogramm Kokaingemisch im Bereich der Lenksäule eines Mercedes CLA mit einer jungen Russin als Fahrerin, die Schleierfahnder im April 2023 von der Bundesautobahn A8 heruntergelotst hatten. Die Zweite Strafkammer am Landgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Volker Ziegler verurteilte die 22-jährige Servicekraft Anfang der Woche zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren – wegen Einfuhr sowie Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln, jeweils in nicht geringer Menge.
Das Fahrzeug mit belgischem Kennzeichen war den Polizeibeamten am 19. April 2023 gegen 22 Uhr auf der Fahrt in Richtung Salzburg aufgefallen. Wie sich bei der Kontrolle am Parkplatz Eulenauer Filz im Gemeindebereich von Bad Feilnbach herausstellte, war die Frau am Steuer auch die Halterin des Mercedes CLA. Sie hatte den Wagen erst im August 2022 über einen firmeninternen Finanzierungsservice für 45900 Euro erstanden. Das Auto war aber noch lange nicht abbezahlt. Die Drogen stammten aus den Niederlanden. Über einen nicht bekannten Grenzübergang war die 22-Jährige in die Bundesrepublik eingereist. Um das Drogenpaket aus dem Profiversteck herausholen zu können, musste auf der Dienststelle erst einmal die Seitenverkleidung des Armaturenbretts demontiert werden, dazu auch noch die Abdeckung zwischen Lenksäule und Bodenabdeckung. Die Zweite Strafkammer sah es im Urteil als nachgewiesen an, dass das Kokaingemisch mit einem Gewicht von exakt 1000,98 Gramm für den gewinnbringenden Weiterverkauf bestimmt war.kd