Nach Sex in katholischer Kirche – Altar in Marienberg neu gesegnet

von Redaktion

Beteiligte Frau akzeptiert Strafbefehl, zahlt und entgeht einem Prozess – Ihr Partner aus Rosenheim muss sich bald vor Gericht verantworten

Schechen/München – Nachdem ein Paar Sex in der Kirche von Marienberg in der Gemeinde Schechen hatte, ist der Altar dort neu gesegnet worden. Die Segnung habe bereits vor Weihnachten stattgefunden, sagte ein Sprecher des Erzbistums München und Freising der Deutschen Presse-Agentur.

Der Altar in der katholischen Kirche in Schechen sei für den Ritus abgeräumt worden, der örtliche Pfarrer habe ihn dann im Rahmen eines Wortgottesdienstes mit Weihrauch und Weihwasser neu gesegnet. Der Fall hatte im vergangenen Jahr Schlagzeilen gemacht: Das Paar, das in der Kirche Sex hatte und diesen auch noch dokumentierte, musste sich deswegen vor der Justiz verantworten.

Die beteiligte Frau hat den Strafbefehl gegen sie inzwischen akzeptiert. Der für Anfang Februar geplante Prozess findet darum nicht statt, wie das Amtsgericht Rosenheim mitteilte. Wie hoch die Strafe war, ist unbekannt. Strafbefehlsverfahren sind grundsätzlich nicht-öffentlich.

Ihr Partner muss sich – weil auch wegen weiterer gravierender Straftaten angeklagt – vor dem Landgericht Traunstein verantworten. Der Prozess gegen ihn soll Ende Januar wieder verhandelt werden. Dem gebürtigen Rosenheimer, der sich zu Prozessauftakt nach Gerichtsangaben nicht zu den zahlreichen Vorwürfen gegen ihn geäußert hatte, wird unter anderem Störung der Religionsausübung vorgeworfen. An einem „Ort, der dem Gottesdienst einer Religionsgesellschaft gewidmet“ sei, habe er „beschimpfenden Unfug“ verübt, heißt es in der Anklage. Er ist zudem wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Betrugs angeklagt.

Dass ein Altar nach einer sogenannten Schändung – beispielsweise auch durch Vandalismus – neu gesegnet werden muss, kommt nur sehr selten vor, wie eine dpa-Umfrage unter den katholischen Bistümern in Bayern Ende 2023 ergab. Im Bistum Augsburg kam das in den vergangenen Jahren viermal vor, wie ein Sprecher sagte. Alle anderen Bistümer meldeten keine bekannten Fälle.

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