Alles landet in einem Sammelcontainer

von Redaktion

Landkreis verlängert bestehende Regelung für die Abgabe von Leichtverpackungen

Rosenheim – Leichtverpackungen, zu denen unter anderem Weißblech, Aluminium, Folien und Mischkunststoffe gehören, werden in den Wertstoffhöfen des Landkreises Rosenheim auch ab 2025 nicht getrennt gesammelt. Der Kreis hält an der Ende dieses Jahres auslaufenden Regelung fest.

Vor allem die mittlerweile gute Akzeptanz, mit der die Bürger die zum 1. Januar 2022 erfolgte Umstellung der Sammelweise angenommen haben und die sich daraus ergebenden positiven Zahlen machten dem Umweltausschuss des Landkreises die einstimmige Entscheidung für die Fortführung des Systems in dessen jüngster Sitzung leicht.

DSD empfiehlt
die Fortsetzung

Auch das Duale System Deutschland (DSD), eine Gesellschaft für Abfallvermeidung und Sekundärrohstoff-Gewinnung, hat die Fortsetzung dieser Praxis empfohlen. Sie ist Kooperationspartner des Landkreises bei der Sammlung.

Zur Erinnerung: Bis Ende 2021 wurden diese Verpackungen an den Wertstoffhöfen des Landkreises und in Containern, die auf Wertstoffinseln platziert waren, getrennt gesammelt. Die anfängliche Kritik an der Neuerung und die auf Wertstoffhöfe beschränkte Abgabemöglichkeit – unter anderem wurden vielfach kundenunfreundliche Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe moniert –, ist nach Einschätzung von Georg Kirchhuber verstummt.

Kirchhuber ist Leiter des Sachgebiets Kreislaufwirtschaft und Abfallberatung im Landratsamt und präsentierte dem Gremium eine für die Entscheidung bedeutsame Auswertung. Während die Recyclingquote oberbayernweit 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent zurückging, betrug der Rückgang im Landkreis nur 0,67 Prozent. Und dies vor dem Hintergrund, dass das Bundesumweltamt und die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) damals einen bundesweiten Rückgang bei der Abgabe von Leichtverpackungen feststellten.

Beide führten diese Tatsache unter anderem auf Änderungen bei der Mehrweg- und Pfandpflicht bei solchen Verpackungen zurück. Laut dem aktuellen Abfallwirtschaftsbericht des Landkreises wurden hier im Jahr 2022 rund 1925 Tonnen Leichtverpackungen an den Wertstoffhöfen abgegeben. 2021 lag die Menge bei 1938 Tonnen. Umgerechnet bedeutet dies laut Erhebung der Kreisverwaltung, dass jeder Einwohner im Erfassungszeitraum etwa 7,6 Kilogramm an Leichtverpackungen zum Recyclinghof gebracht hat.

Rechnet man die gesammelte Teilmenge hinzu, die bei Papier, Pappe und Kartons als Verkaufsverpackungen Verwendung fand, stehen weitere 3566 Tonnen an Abgabemenge im Jahr 2021 3251 Tonnen im Folgejahr gegenüber. Einen Rückgang gab es in diesem Vergleichszeitraum auch bei Glas als Verkaufsverpackung – von 6613 Tonnen im Jahr 2021 auf 6225 Tonnen im Jahr 2022.

Die Gesamtsumme weist für 2021 12117 Tonnen abgegebene Verkaufsverpackungen aus, für 2022 nur noch 11401 Tonnen. Dieses Material wird in eigenen Sammelzentren fachgerecht aussortiert und der Wiederverwertung zugeführt. Nicht berücksichtigt in dieser Aufstellung ist die Stadt Wasserburg, die ihre Wertstoff-Sammlung eigenverantwortlich organisiert

Die DSD hat den Landkreis laut Verwaltung ausdrücklich für den Ablauf der Sammlung gelobt. „Dieses Material eignet sich hervorragend zur Sortierung und unterstützt die DSD bei der Erreichung der immer höheren Verwertungsquoten für die einzelnen Fraktionen“, heißt es in einem Schreiben. Die erreichte Sammelmenge sei im Landkreis vergleichsweise „sehr hoch“.

Geringer Anteil
an „Fehlwürfen“

„Diese Sammelquoten sprechen dafür, dass das System bei uns gut läuft. Deshalb bin ich für die Fortführung“, meinte Matthias Eggerl (CSU) bei der kurzen Debatte vor der Abstimmung. „Ich finde das einfach super, wie das läuft“, ergänzte Sebastian Hamberger (ÖDP). Wenn Irmengard Bartl (Bündnis 90/Die Grünen) auch die Kontrolle über die Qualität der Entsorgung abgeht, stimmte sie der Verlängerung ebenfalls zu.

Georg Kirchhuber hatte zuvor noch darauf hingewiesen, dass es im Landkreis nur einen geringen Anteil an sogenannten „Fehlwürfen“ gebe. Dabei handelt es sich um Material, das nicht mit der richtigen Zuordnung in Sammelcontainern entsorgt wurde. „Bei den Sammlungen mit dem Gelben Sack liegt der Anteil der Fehlwürfe bei rund 50 Prozent. Da sind wir weit drunter“, so Kirchhuber.

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