Rosenheim – Am vergangenen Freitagabend fand erneut eine Demonstration gegen Rechtsextremismus in der Rosenheimer Innenstadt statt. Die rund 500 Teilnehmer trotzten dabei auch Regen und Wind.
Es war der zweite Freitag in Folge, an dem die „Bürger*innen gegen rechts“ zu einer Demonstration gegen rechtsradikale Gruppen und ihr Gedankengut aufriefen. Anders als beim ersten Mal stand diesmal auch ein Protestzug auf dem Programm. Nach den Reden im Salingarten zogen die Teilnehmer über die Münchener Straße, die Kufsteiner Straße auf die Rathausstraße. Von dort ging es weiter über die Frühlingstraße zum Nepomukbrunnen auf dem Max-Josefs-Platz zur Abschlusskundgebung.
Die Verkehrsbehinderungen hielten sich in Grenzen. Vor allem die vielen Regenschirme in Regenbogenfarben sorgten für ein zur Veranstaltung passendes buntes Bild. Die Stimmung war wie auch am ersten Freitagabend friedlich. Eine Rednerin erzählte bei der Kundgebung im Salingarten über ihr Leben mit Migrationshintergrund und dass sie nach den jüngsten Veröffentlichungen des Recherchezentrums „correctiv“ über ein Treffen von Rechtsradikalen und auch Mitgliedern der AfD Ende November 2023 im Landhaus Adlon bei Potsdam große Angst habe, vor allem um ihren achtjährigen Sohn, der in Deutschland geboren wurde. „Ich kann noch nicht so gut Deutsch sprechen, aber auch ich bin ein Mensch“. Im Jahr 2014 sei sie nach Rosenheim geflüchtet. Über ihr Schicksal spreche sie nicht gerne, aus Angst, ausgeschlossen zu werden. Auch für den kommenden Freitag, 2. Februar, ist bereits wieder eine Demo in Planung. Karin Wunsam