Traunstein – In Traunstein setzten die über 3000 Teilnehmer am Festplatz in Traunstein ein klares Zeichen für die Demokratie. Das sei von der Teilnehmerzahl die größte Nachkriegsdemonstration in Traunstein gewesen, sagte der Moderator der Demonstration, Luca Barakat.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte das Bündnis „Traunstein ist bunt“. Dem folgten eine Reihe verschiedenster Bündnisse, Institutionen und Parteien. Es waren die Initiative für Flüchtlingsrechte ebenso dabei, wie Gewerkschaften oder auch landwirtschaftliche Organisationen. Bei der Anmeldung zu dieser Protestaktion „gegen rechts“ sei sie von 100 Leuten ausgegangen, so Veranstaltungsorganisatorin Fiona Sampson. Doch habe man ihr schnell klargemacht, dass diese Zahl bei Weitem nicht ausreichen werde.
In den verschiedenen Reden der Menschen, die auf dem Festplatz ans Mikrofon traten, schwang gleichermaßen mit, dass Schweigen gegen den Rechtsextremismus nicht der richtige Weg ist und es mit dem Schweigen ein Ende haben muss.
So war zu hören, dass die vereinfachte Aussage „Ich gehe zum Demonstrieren gegen die Nazis“ das Thema nicht vollumfänglich trifft. Doch wisse im Grunde jeder und jede, um was es gehe. Oder, dass es in der aktuellen Situation entscheidend ist, zu vertrauen. Und die Politiker sich das Vertrauen wieder erarbeiten müssten, die Probleme der Leute wahrnehmen, damit sich die Menschen nicht in die rechte Ecke begeben würden, war auch eine Aussage am Podium.
Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer meinte, dass bei der Aktion gegen Rechtsradikalismus, Antifaschismus sowie jede Form von Radikalismus gehe. In Traunstein habe Menschenverachtung, egal welcher Form, keinen Platz. Es heiße nach wie vor, die Würde des Menschen sei unantastbar, so der Oberbürgermeister. Wenn bei den Rechten von Remigration geredet werden, dann bedeute das: Deportation. Radikale wollen nie, dass es dem Volk besser gehe, sagte Hümmer. Sie wollten, dass Menschen ausgeschlossen würden. Heuer werde die Verfassung 75 Jahre alt – und um sie zu erhalten sei es wichtig, aufzustehen. „Wir haben bereits schreckliche Diktaturen in Deutschland erlebt. Lasst uns dafür eintreten, dass so etwas nicht wieder passiert“, mahnte der Oberbürgermeister. Wichtig sei jedoch auch, dass sich die Politik der Sorgen und Nöte der Menschen annehmen würde, damit sie nicht abdriften, so Hümmer.Manfred Peter