Raubling – Am Sonntag sind die Feuerwehrler im Inntal schon in den frühen Morgenstunden aus dem Bett geklingelt worden. „Um 6.30 Uhr ging der Gefahrgut-Alarm bei uns ein“, sagt Inntal-Kreisbrandinspektor Martin Gruber. Der Grund: Auf dem Firmengelände von Pharmazell in Raubling war ein Fass mit 1000 Liter Aceton aufgeplatzt. Laut Gruber lief die Flüssigkeit anschließend in die Kläranlage des Unternehmens und vermischte sich dort mit dem Wasser.
„Das ist grundsätzlich für Menschen oder die Umwelt nicht schädlich“, beruhigt Gruber. In hoher Konzentration kann es jedoch passieren, dass sich das Aceton entzündet. Nicht umsonst wird die Flüssigkeit im Alltag als aggressives Lösungsmittel verwendet. Dementsprechend schnell mussten die rund 70 Einsatzkräfte reagieren und die Gefahr eines Brandes in der Rosenheimer Straße ausschließen. Dafür war auch der „Gefahrenzug-Inntal“ vor Ort, um notfalls mit der notwendigen Spezialausrüstung gegen die Chemikalie vorzugehen. Um das Mittel ausreichend zu verdünnen, wurde laut Gruber eine Menge Wasser in die Anlage geschüttet. „Danach haben wir über die Kanalisation immer wieder nachgemessen, ob sich noch eine gefährliche Konzentration im Wasser bildet“, erklärt der Kreisbrandinspektor. Nachdem sich jedoch bis 10.30 Uhr keine besorgniserregenden Messwerte ergeben hatten, wurde der Einsatz beendet.
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte die nahegelegene Werksfeuerwehr von Mondi Redenfelden am Sonntagnachmittag noch einmal die Werte überprüfen. Für Gruber war aber klar: „Insgesamt ist das alles glimpflich ausgegangen.“ Korbinian Sautter