Aufrecht einstehen

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Die Fastenzeit richtet den Blick auf das Kreuz. Ein Symbol, das immer wieder viele Debatten auslöst. Warum soll das Kreuz in Klassenzimmern und im Gerichtssaal hängen, wenn in Großstädten und bald auch bei uns mehr als die Hälfte der Bürger keiner christlichen Konfession mehr angehört? Auch wenn es uns als Christen eindeutig erscheint, müssen wir akzeptieren, dass Andersdenkende sich diese Frage stellen. Das Argument, dass Menschen im Blick auf das Kreuz nicht an Leid und Tod erinnert werden wollen, will ich so aber nicht gelten lassen. Denn diese Tatsache gehört zu unserem Leben und ändert sich nicht, wenn wir das aus unserem Blickfeld verbannen.

Das Kreuz erinnert an Jesus, der aus Liebe, ja mehr noch aus innerer Überzeugung auch mit all seinen Ängsten aufrecht eingestanden ist für seinen Weg. In letzter Konsequenz bis in den Tod.

Viele haben sich die Frage gestellt, warum Alexej Nawalny nach Russland zurückgekehrt ist. Ihm musste klar sein, dass er noch am Flughafen verhaftet werden würde. Manche habe es verstanden, als er im „Prozess“ sein Schlusswort gehalten hat: „Ich bin ein gläubiger Mensch. Die Leute in meinem Umfeld sind meist Atheisten und ich war auch mal einer, sogar ein ziemlich militanter. Aber jetzt bin ich ein gläubiger Mensch und das hilft mir sehr, bei dem was ich tue.“

Freiheit bedeutet immer, eine eigene Meinung und einen eigenen Standpunkt haben zu dürfen. Aufrecht für die Wahrheit einstehen sollten wir aber alle. Auch in Räumen wie in der Schule und im Gericht, wo es genau darauf ankommen sollte.

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