Imker der Region stehen vor Herausforderungen

von Redaktion

Bienen tragen entscheidend zur Artenvielfalt im Landkreis bei – Gefahren drohen

Stephanskirchen – Bei der Frühjahrsversammlung der Imker aus Stadt und Landkreis Rosenheim in Stephanskirchen bedankte sich Landrat Otto Lederer bei den Imkern, die mit der Bestäubungsleistung ihrer Bienen einen entscheidenden Beitrag zur Artenvielfalt im Landkreis leisten. Er wies darauf hin, dass in Bayern ein Trend zur bienenfreundlichen Umgestaltung der Natur eingesetzt habe. Dabei führte er das Projekt „Apfel-Biene-Berge“ an, bei dem bisher über 260 alte Apfelsorten kartiert und in Obsterhaltungsgärten wie in Rohrdorf und Riedering ausgebracht worden seien. Diese Gärten seien für Menschen wie Bienen bedeutsam. Lederer regte an, in diesen Gärten auch Imkerstände aufzustellen.

Sebastian Friesinger ist im Ausschuss für Landwirtschaft, Forsten und Tourismus des Landtags für die Imkerei zuständig. Er forderte den Abbau der Bürokratie. Die Arbeit der Landwirte und Imker solle nicht durch Regeln und Strafen behindert, sondern durch gezielte Förderung unterstützt werden. Der Landtagsabgeordnete Josef Lausch hatte kürzlich an einem Rückblick über fünf Jahre „Rettet die Bienen“ teilgenommen. Wie er hervorhob, müsse gerade bei aktuellen Themen wie diesem Volksbegehren ein kühler Kopf bewahrt werden. Es gelte, Argumente sorgfältig abzuwägen, um eine Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden.

Der Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine, Rainer Steidle, sah die Zusammenarbeit von Imkern und Gartenbauern als grundlegende Aufgabe an. Gartenbesitzer hätten frühzeitig einen Überblick über das Auftreten von Bienen im Lebensraum Garten. Bienen seien besondere Geschöpfe, die viel Aufmerksamkeit und Sensibilität erforderten.

Rückblickend berichtete Angela Sollinger, Vorsitzende des Kreisverbands der Imker, von Fortbildungen des Kreisvereins im Jahr 2023. Sie begrüßte Aline Weichselbaumer, die neue Leiterin der Belegstelle Wendelstein, und verwies für Fragen zu Terminen für Fahrten zur Belegstelle auf die Internetseite des Kreisverbands. Zugleich verabschiedete sie Hermann Tutschka, den langjährigen Belegstellenleiter, sowie Dr. Irene Stäbler, die über 20 Jahre Beisitzerin im Kreisverband war, und Alois Obermeier. Letztgenannter betreute seit 1956 als Hygienewart die Arbeit der Imker des Landkreises. Obermeier leitete zahlreiche Schulungen und Fortbildungen.

Im Fachvortrag ging Florian Göttler, der Kreisvorsitzende der Imker im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, auf Viruserkrankungen bei Bienen ein. Er stellte anschaulich dar, dass bei Bienen Viren vielfach durch Speichel übertragen würden. Zudem informierte er, dass ein hoher Befall mit Varroamilben besonders bei Winterbienen die Verbreitung von Viren fördere. Die Milben schaden den Bienen also doppelt. Die Folge sei ein starker Völkerverlust. Als besondere Gefahr nannte Göttler die Asiatische Hornisse, die sich seit einiger Zeit in Bayern verbreitet. Da diese Unterart 85 Prozent ihres Eiweißbedarfs über das Töten heimkehrender Honigbienen decke, führe sie rasch zum Absterben ganzer Völker.

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