Rimsting/Rosenheim – War der Bauer überfordert, ausgebrannt, in finanziellen Schwierigkeiten? Laut eigener Pressemitteilung hat das Amtsgericht Rosenheim die Anklage zur Hauptverhandlung in Sachen Ekelstall von Rimsting zugelassen und das Verfahren eröffnet. Als Termine wurden anberaumt Montag, 18. März, und Dienstag, 2. April. Vorgeladen sind sechs Zeugen, „wobei sich diesbezüglich noch Änderungen ergeben können“, wie Stefan Tillmann als Sprecher des Amtsgerichts mitteilte.
Zur Last legt die Staatsanwaltschaft Traunstein dem Landwirt die Tötung und die quälerische Misshandlung von 89 Tieren, jeweils durch Unterlassen. Das teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfragen des OVB mit. Nach Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes drohen dem Landwirt sogar Haft: bis zu drei Jahre Haft. Außerdem will der Staatsanwalt ein langjähriges Tierhalteverbot erreichen.
Auch die überlebenden Rinder waren schwer gezeichnet von langen Wochen der Vernachlässigung. Unsagbar muss der Stress gewesen sein. Die Kühe müssen unter der Nähe ihrer toten Artgenossen gelitten haben, zudem haben die Tiere einen besseren Geruchssinn als Menschen. Der Gestank nach Zersetzung und Gülle quälte sie über lange Wochen. Auch dieses Leiden, so sieht es der Staatsanwalt, habe der Bauer voraussehen können.Michael WEiser