Rosenheim im Heldenfieber

von Redaktion

Es wird ein heldenhaftes Jahr 2024: Zur neuen Ausstellung „Heldinnen und Helden“ im Lokschuppen gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm, das nun vorgestellt wurde. Angeboten werden über 60 Veranstaltungen – darunter ein Fantasy-Festival, Konzerte, Theaterstücke und zahlreiche Vorträge.

Rosenheim – Noch wirkt Dr. Jennifer Morscheiser entspannt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das Ausstellungszentrum einer Baustelle gleicht – und das, obwohl die Eröffnung bereits in wenigen Tagen stattfindet. „Das wird eine Punktlandung“, ist die Lokschuppen-Leiterin überzeugt. Sie hat zur Pressekonferenz eingeladen, um das Begleitprogramm zur neuen Ausstellung vorzustellen. „Das ist ein absolutes Novum in der Geschichte unseres Hauses“, sagt Morscheiser. Ihr sei es wichtig gewesen, die Ausstellung in die Stadt und die Stadt in die Ausstellung zu tragen.

Poetry Slam und ein
„Escape Room“

Entstanden ist ein Programm mit über 60 Veranstaltungen – unter anderem in Kooperation mit der Stadtbibliothek, dem Stadtjugendring sowie der Volkshochschule Rosenheim-Inntal. „Wir konnten mit dem Motto sehr viel anfangen“, sagt Marie Luise Forster, die bei der Stadtbibliothek für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. So gibt es im Bestand bereits viele Bücher, Comics und Filme, die sich mit dem Thema „Heldinnen und Helden“ auseinandersetzen.

Ein besonderer Höhepunkt sind laut Forster die regelmäßigen Vorlesestunden für Kinder, die nicht in der Bibliothek, sondern auch im Riedergarten und auf öffentlichen Plätzen stattfinden. Als Rahmenprogramm für den Lokschuppen wird das Angebot erweitert mit den „LeseHeRoes“. „Einmal im Monat lesen unsere Lesepaten im Lokschuppen Geschichten von Helden vor“, sagt Forster.

Neben einem Poetry Slam unter dem Motto „Heldenhaft“ und einem „Escape Room“ wird es zudem Veranstaltungen am Salzstadel geben, darunter auch ein Erzählcafé für Senioren, das sich an einem Termin ebenfalls mit dem Motto „Heldinnen und Helden“ beschäftigt. Besonderer Blickfang dürfte auch die Ausstellung „Heldenhaftes Ehrenamt“ am Salzstadel sowie im Treppenhaus der Bibliothek sein. „Wir haben uns entschieden, mit den Ehrenamtlichen aller Bereiche zusammenzuarbeiten, die sich selbst zwar nicht gerne als Helden sehen, aber dennoch Großartiges leisten“, sagt Bibliotheks-Mitarbeiterin Birgit Graf.

Vielschichtige
Perspektiven

Mit dem Thema „Heldinnen und Helden“ beschäftigen sich auch Vorträge an der Volkshochschule Rosenheim-Inntal. So hält Peter Moser, Geschäftsführer der Nachbarschaftshilfe, einen Vortrag über Heldinnen und Helden im Demenzalltag. Julian van Dieken beschäftigt sich mit dem Thema „Kunst und KI – Kreativität im 21. Jahrhundert“ und Dr. Thomas Forstner erklärt, warum Verbrecher oft als Volkshelden angesehen werden. „Wir versprechen eine faszinierende Expedition durch die vielschichtigen Perspektiven auf Heldenfiguren unserer Gesellschaft“, sagt Sylvia Seiler, stellvertretende Leiterin der VHS Rosenheim-Inntal. Alle Vorträge werden auch online gestreamt.

Einen Nerv getroffen mit dem Thema hat Dr. Jennifer Morscheiser auch beim Stadtjugendring. „Es ist eine Ausstellung, die zur Auseinandersetzung herausfordert“, sagt Geschäftsführer Johannes Merkl. Ihm geht es dabei vor allem um die Frage, was echte Heldinnen und Helden auszeichnet. „Das Ziel des Stadtjugendrings ist es, eine kreative Entdeckungsreise zu gestalten, auf der die jungen Menschen selbst erkunden können, ohne belehrt zu werden“, sagt Merkl.

Interessierte haben die Möglichkeit, in der Bastelwerkstatt ihre eigenen Heldenfiguren in Lebensgröße zu gestalten, an Filmabenden im Turmcafé teilzunehmen oder Workshops zu besuchen, in denen mithilfe von künstlicher Intelligenz eigene virtuelle Heldinnen und Helden kreiert werden können. „Wir möchten junge Menschen dazu ermutigen, über die Bedeutung von Heldentum in der heutigen Zeit nachzudenken und ihre eigenen Vorstellungen von Helden kritisch zu reflektieren“, erklärt der Geschäftsführer.

Ebenfalls auf dem Rahmenprogramm steht ein Vortrag von Pfarrer Andreas Maria Zach im Innmuseum, ein Cosplay-Workshop im Lokschuppen, das Transit-Art-Festival der Städtischen Galerie, in dessen Rahmen es heuer auch ein Mural zum Thema „Heldinnen und Helden“ geben soll, sowie ein Fantasy-Lesefestival. „Das ist mein persönlicher Höhepunkt“, sagt Jennifer Morscheiser.

Fantasy-Lesefestival
mit 23 Autoren

Drei Tage lang, vom 20. bis zum 22. September, werden 23 Autoren aus der Welt der fantastischen Literatur für Erwachsene, Kinder und Heranwachsende ihre Werke präsentieren. Mit dabei sind unter anderem Jenny May-Nyuen, Kai Meyer, Nina Blazon und Isa Theobald. Nicht verpassen sollten Fans laut der Lokschuppen-Leiterin die gemeinsame Lesung der Autoren am Samstag, 21. September, im Ballhaus. Der Vorverkauf startet am 15. April.

Das gesamte Begleitprogramm gibt es auf der Homepage des Ausstellungszentrums Lokschuppen in Kürze zum Download.

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