Hilfsangebote in Leichter Sprache

von Redaktion

Niederschwelliges Angebot für psychisch erkrankte Personen für raschere Unterstützung

Rosenheim – Der Weg zu einem Platz in der Traumatherapie gestaltet sich für Hilfesuchende meist schwierig. Um psychisch traumatisierten Personen und Opfern von Gewalt den Zugang zu akuten Hilfsangeboten zu erleichtern, veröffentlichte das 2022 gegründete Trauma-Netzwerk jetzt einen „Trauma-Atlas“.

Beratungsstellen
und Fachdienste

Der „Trauma-Atlas“ bietet Orientierung über die Versorgungs- und Beratungsangebote bei psychischen Traumata. Er versammelt wichtige Beratungs- und Fachstellen. Die gelisteten Beratungs- und Fachstellen unterstützen dabei zusätzlich. Sie helfen auch dabei, Wartezeiten zu überbrücken. Damit die Sprache kein Hindernis auf der Suche nach Unterstützung darstellt, gibt es den „Trauma-Atlas“ zusätzlich in Leichter Sprache. Koordination und Organisation des Trauma-Netzwerks Rosenheim sowie des „Trauma-Atlas“ erfolgt auf Initiative des kbo-Inn-Salzach-Klinikums und der Gesundheitsregionplus des Landkreises Rosenheim.

„Seelische Traumata sind häufig“, so Professor Dr. Peter Zwanzger, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Psychosomatik am Wasserburger kbo-Inn-Salzach-Klinikum. Oft entwickle sich dabei eine Folgestörung, zum Beispiel eine „Posttraumatische Belastungsstörung“. Typische Symptome seien wiederholte, emotional intensive Erinnerungen sowie Nervosität, Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen. Der Bedarf an professioneller Versorgung von Menschen, die ein traumatisches Erlebnis hatten, sei hoch.

„Allerdings haben es solche Menschen oft schwer, zeitnah eine geeignete Therapie zu erlangen. Ressourcenknappheit und lange Wartezeiten sind dabei häufige Gründe“, informiert Zwanzger. Das Trauma-Netzwerk fungiere als Plattform, wo sich Kliniken, Therapeuten und Institutionen austauschen und kooperieren. Im Rahmen dieser Initiative sei der „Trauma-Atlas“ entstanden.

Das Trauma-Netzwerk setzt sich aus rund 30 Akteuren aus Stadt und Landkreis Rosenheim zusammen. Vertreten sind unter anderem Mitglieder aus der ambulanten und stationären psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung sowie der Krisendienst Psychiatrie. Auch Beratungsstellen, Polizei, Jugend- und Gesundheitsamt sowie die Psychosoziale Notfallversorgung sind dabei. Ziel der Initiative sei es, über „Trauma“ aufzuklären und psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren, sagt Katrin Posch, Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus im Landkreis. Das Netzwerk möchte laut Posch auch vorbeugen, damit die Krankheit nicht chronisch wird.

„Ein wertvoller
Beitrag“

Landrat Otto Lederer betont: „Es ist wichtig, Stadt und Landkreis im Hinblick auf ambulante Traumatherapien künftig gut aufzustellen. Das Trauma-Netzwerk leistet dazu einen wertvollen Beitrag. Teilweise müssen Hilfesuchende mehrere Wochen bis Monate auf einen Therapieplatz warten.“ Das Werk sei ein niederschwelliges Angebot, damit Patienten möglichst schnell Hilfe finden.

„Trauma-Atlas“

Artikel 1 von 11