Schleuser muss drei Jahre hinter Gitter

von Redaktion

Gefährdung von 17 Menschenleben

Traunstein – Drei Jahre Freiheitsstrafe verhängte das Schöffengericht Traunstein mit Richterin Barbara Dallmayer jüngst gegen einen 28-jährigen Schleuser aus der Ukraine, der am 6. Oktober 2023 von Ungarn aus über Österreich Flüchtlinge aus der Türkei illegal nach Deutschland transportiert hatte. Zugunsten des weitgehend geständigen Angeklagten ging das Gericht von „nur“ 17 geschleusten Personen aus. Der Schleuser hatte die Gruppe zusammengepfercht im Laderaum eines Kastenwagens Renault Traffic transportiert und in der Nähe von Surberg am Waldkindergarten ausgesetzt. Dort wurden die Leute später von der Polizei aufgegriffen.

Zehn Kinder ungesichert im Kastenwagen

Wie sich herausstellte, waren zehn Kinder unter den Geschleusten, das jüngste gerade vier Jahre alt. Die Atemluft war knapp, wie einer der Flüchtlinge gestern in dem Prozess schilderte. Niemand war angeschnallt oder auf andere Weise gesichert. Dennoch war der 28-Jährige viel zu schnell unterwegs. Bei einem Unfall oder einer Vollbremsung hätten lebensgefährliche Verletzungen die Folge sein können. Das hob Staatsanwältin Theresia Pilz im Plädoyer auf eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren besonders heraus. Die Verteidigerin Gabriele Sachse aus Rosenheim hielt zweieinhalb Jahre Haft für ausreichend. Das Gericht erkannte auf ein Strafmaß genau in der Mitte. Das Urteil wurde mit Zustimmung der Staatsanwältin noch im Gerichtssaal rechtskräftig.kd

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