Raubling – Ein pharmazeutisches Unternehmen in Raubling wurde am Mittwoch Schauplatz eines Gefahrstoffunfalls und einer gezielten Sprengung durch Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA). Ein Labormitarbeiter hatte festgestellt, dass sich in zwei Flaschen ein hochexplosives Stoffgemisch gebildet hatte. Daraufhin wurde zunächst sofort das Labor geräumt und bis zum Eintreffen der Technischen Sondergruppe (TSG) des BLKA versperrt. Diese Einheit ist für die Entschärfung von Sprengmitteln im Zusammenhang mit polizeilichen Ermittlungen in ganz Bayern zuständig, erklärte Alexander Groß, Sprecher des BLKA, auf unsere Anfrage. Er erläuterte auch, wie bei einer solchen Lage vorgegangen wird. „Der Gefahrstoff wird unter größtmöglicher Sicherheit an einer geeigneten Örtlichkeit und unter Einsatz sprengtechnischer Mittel restlos vernichtet“, so Groß. Nach Prüfung durch die Experten der TSG wurde das im Raublinger Fall in der nahegelegenen Kiesgrube erledigt. Für den Transport der Flaschen und die Durchführung der Sprengung wurden umfangreiche Absperrmaßnahmen getroffen. Die Bundesstraße B15 musste für etwa eine Stunde gesperrt werden. Das Pharmaunternehmen will weitere Details erst nach Abschluss der Untersuchungen bekannt geben. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Traunstein ermitteln, ob strafrechtliche Handlungen vorliegen, bestätigt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Raubling, Pfraundorf und Redenfelden waren im Einsatz. Zudem waren zwei Rettungssanitäter und ein Notarzt vor Ort.