Kiefersfelden/Rosenheim – Der Bundespolizei ist am Montag ein Mann ins Netz gegangen, gegen den ein Haftbefehl vorlag. Dem Mann dürfte klargewesen sein, dass er im Falle einer Kontrolle festgenommen werden würde. Die Beamten kontrollierten die Insassen eines Autos an der A93 bei Kiefersfelden. Bei der Personalienüberprüfung fanden die Polizisten heraus, dass der 33-jährige Beifahrer mit einem Haftbefehl der Ravensburger Staatsanwaltschaft gesucht wurde. Die Recherchen ergaben, dass der Rumäne 2018 abgeschoben worden war, nachdem er einen Teil seiner Haftstrafe verbüßt hatte. Da mit einer solchen vorzeitigen Entlassung in Verbindung mit einer Abschiebung prinzipiell die Belehrung einhergeht, dass im Fall der Rückkehr die Restfreiheitsstrafe fällig wird, darf vom Wissen des Rumänen um die Festnahmemöglichkeit ausgegangen werden. Offenbar nahm der 33-Jährige an, bei der Einreise schlicht nicht kontrolliert zu werden. Der Mann wurde zur Bundespolizei nach Rosenheim gebracht. Anschließend lieferten ihn die Beamten in die Justizvollzugsanstalt Bernau ein. Dort wird er voraussichtlich 1029 Tage lang bleiben müssen. Dabei handelt es sich um den Rest der ursprünglich sechsjährigen Freiheitsstrafe. Hierzu war der Mann 2016 vom Landgericht Ravensburg wegen sexuellem Missbrauchs verurteilt worden.