Der „liebenswerte Grantler“ ist tot

von Redaktion

Regionale Fußballwelt trauert um Armin Bernard (†82)

Rosenheim – Bernard war mehrere Jahrzehnte lang eine wichtige Figur im regionalen Fußball. Der im Januar 1942 geborene Bernard übernahm Ende der 1960er-Jahre wichtige Funktionen bei den Fußballern des TSV 1860 Rosenheim, zuerst als Dritter Abteilungsleiter, später dann über viele Jahre als Technischer Leiter. Unter Bernards Ägide gelang den Sechzigern mehrmals der Aufstieg in die Bayernliga, damals die dritthöchste Spielklasse in Deutschland. 1992 trat Bernard aus beruflichen Gründen zurück – weil er sich in den neuen Bundesländern in leitender Funktion um den Aufbau von Arbeitsämtern kümmerte. Peter Wimmer, seines Zeichens nun wieder in der Verantwortung beim aktuellen Landesligisten 1860 Rosenheim, würdigte den „ewigen Sechziger“ bereits zu seinem 80. Geburtstag im Januar 2022: „In seiner Zeit Anfang der 70er-Jahre bis Ende der 80er war er ein Technischer Leiter beziehungsweise Sportmanager der Extraklasse, quasi der Uli Hoeneß der 70er-Jahre.“ Die OVB-Heimatzeitungen hatten über Bernards runden Geburtstag damals berichtet. Im Jahr 2002 konnte ihn der Bayerische Fußball- Verband dann als Spielleiter im Kreis Inn/Salzach „verpflichten“. Die Vereinsvertreter der Spielgruppe Chiem lernten Bernard dabei als strengen, aber stets korrekten Funktionär kennen. Viele erinnern sich vermutlich noch an legendäre Sätze, wie: „Eine Hochzeit ist noch lange kein Grund für eine Spielverlegung.“ Parallel dazu avancierte er auch zu „Mister Sparkassenpokal“. Viele Jahre fungierte er als Turnierleiter beim größten Hallenfußball-Turnier der Region. Außerdem kümmerte er sich erst im Kreis Inn/Salzach und später dann im gesamten Freistaat um den Aufbau der Futsal-Strukturen. Er war nicht nur BFV-Futsal-Beauftragter, sondern später auch Sprecher der Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Für seine Verdienste erhielt Bernard zahlreiche Ehrungen. Viele, die ihn besser kannten, schätzten ihn als „liebenswerten Grantler“, wie es der BFV in seinem Nachruf formulierte.

Bernard war nicht nur glühender Anhänger des
1. FC Nürnberg, sondern auch begeisterter Schafkopfspieler und ein leidenschaftlicher Sammler von Vereinsnadeln. Seine wertvolle Sammlung (über 2000 Stück) vermachte Bernard kurz vor dem Tod dem TSV 1860 Rosenheim.

Armin Bernard verstarb nach langer Krankheit. Zu seinen Ehren lief der TSV 1860 Rosenheim im Landesliga-Derby gegen den SB Chiemgau Traunstein mit Trauerflor auf und es gab eine Gedenkminute. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt. mw

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