Kritik an Plan für Bahn-Sanierung

von Redaktion

Fahrgastverband fordert Verschiebung

Rosenheim/München – Der Fahrgastverband Pro Bahn appelliert an die Deutsche Bahn, die Planungen für die Sanierung der Strecke München – Rosenheim – Salzburg zu verschieben und auf eine solide Grundlage zu stellen. Der Verband ist der Auffassung, dass das Projekt nicht ausgereift ist. Ab 2027 soll gebaut werden – die Abschnitte München – Rosenheim und Rosenheim – Salzburg jeweils monatelang gesperrt werden (wir berichteten). „Die Kapazität der Ausweichstrecken ist unzureichend, um Fern- und Güterverkehr umzuleiten“, erklärt Andreas Barth, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands in Oberbayern. Deren Nutzung könne durch die zu erwartende Überlastung zu größeren Ausfällen führen. Daher sei der Ausbau der Strecke München – Mühldorf – Freilassing vor Beginn der Arbeiten unerlässlich. „Das Projekt befindet sich bereits zum großen Teil in der Genehmigungsplanung. Eine Inbetriebnahme bis 2032 ist möglich. Dann kann man zwischen Bayern und Österreich qualitativ hochwertig umleiten. Auch der Regionalverkehr München – Salzburg kann dann über diese Route geführt werden, anstatt die Fahrgäste in Busse zu zwingen“, so Barth weiter und hinterfragte, ob für diese Idee überhaupt genug Fahrer bereit stünden. Für den Korridor München – Rosenheim – Salzburg schlägt Pro Bahn vor, den Korridor nach Ausbau der Strecke über Mühldorf in einem Rutsch abzuarbeiten, anstatt ihn aufzuteilen. „Für den langlaufenden Fern- und Güterverkehr aus Österreich bringt die halbjährliche Sperrung von nur München – Rosenheim wenig, da für diesen auf der Umleitungsstrecke via Holzkirchen neben dem Italienverkehr kaum Platz ist und im Nahverkehr werden die Fahrgäste den Umweg über Mühldorf tausendmal lieber in Kauf nehmen, als den Ersatzverkehr zu nutzen“, stellt der bayerische Pro-Bahn-Landesvorsitzende Prof. Dr. Lukas Iffländer fest.

Artikel 4 von 11