Bad Feilnbach – Wir können auf ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr 2023 zurückblicken“ – mit diesen Worten eröffnete Gruppenleiterin Brigitte Lindmeier die Jahreshauptversammlung des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes Oberbayern-Rosenheim (BBSB) im „Weingast“-Saal in Kematen. Neben den rund 50 Mitgliedern hieß sie auch Ehrengäste willkommen, darunter Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März. Die derzeit 489 Mitglieder zählende Bezirksgruppe Oberbayern-Rosenheim umfasst die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Miesbach, Mühldorf, Rosenheim (Stadt und Landkreis) und Traunstein. Zudem berät und betreut sie über 1000 weitere Personen. Die Vorsitzende sprach allen haupt- und ehrenamtlich Tätigen ihren Dank für ihr großes Engagement aus. Zudem bedankte sie sich bei den Spendern und Sponsoren. In ihrem Ausblick erwähnte sie die 2025 fälligen Neuwahlen der Bezirksgruppenleitung und des Bezirksgruppenausschusses und gab bekannt, dass sie nach 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für die Bezirksgruppe und den BBSB nicht mehr kandidieren werde. „Ich habe meine Arbeit immer mit Herzblut ausgeführt und mich sehr gerne für die Belange von sehbehinderten und blinden Menschen eingesetzt“ betonte sie abschließend. „In Bayern gibt es derzeit rund 100000 Menschen, die blind oder sehbehindert sind“ erklärte Landrat Otto Lederer und führte weiter aus: „Wichtig ist, dass es Organisationen gibt, die diese Menschen in dieser Situation begleiten. Zur Aufgabe der Bezirksgruppe gehört auch, die Inklusion und das Netzwerk untereinander zu fördern“. Besonderen Dank für ihr Engagement sprach er Heidi Schulze und Brigitte Lindmeier aus, würdigte aber ebenso den Einsatz des haupt- und ehrenamtlichen Personals: „Wir sind unglaublich stolz, dass es Sie gibt“. Seine Ansprache schloss er mit einem Zitat der blinden amerikanischen Schriftstellerin Helen Keller. Der Bad Feilnbacher Bürgermeister Max Singer lobte die Tätigkeit des BBSB, an den sich die Mitglieder mit ihren Problemen wenden können. Der Bezirksrat (und stellvertretende Landrat) Sepp Hofer zeigte in seinem Grußwort große Bewunderung für Menschen mit Behinderungen, die sich nicht aufgeben, sondern sich in der Gesellschaft inklusiv fühlen. Den Tätigkeitsbericht für 2023 trug Rolf Böttcher vor. Er informierte über die Anzahl von Beratungsgesprächen, die geleistete „Überregionale Offene Behindertenarbeit“, Vorträge in Schulen sowie sonstige Veranstaltungen. Franziska Trainer legte den Finanzbericht vor, der ein Minus von 89 000 Euro auswies. Dieses Defizit wird von der Landesgeschäftsstelle abgedeckt. Anschließend stellte sich die Sozial-Pädagogin Sabine Ruhstorfer als neue Leiterin der BBSB-Sozialabteilung vor. Sie gab u. a. bekannt, dass sie künftig einmal wöchentlich in die Beratungsstelle Rosenheim kommen und zudem auch Außensprechstunden durchführen wird. Ferner informierte sie über Änderungen seitens des BBSB bei Antragstellungen, Widersprüchen und Klagen. In einem separaten Vortrag über das Betreuungsrecht sprach sie u. a. über die seit 2023 geltenden neuen Regelungen, den Unterschied zwischen einer gesetzlich oder ehrenamtlich beauftragten Betreuungsperson und die Rechte der Betreuten. Des Weiteren wies sie auf Besonderheiten hin, gab Tipps und erhielt viel Beifall für ihr Referat. Im Rahmen der Veranstaltung fanden auch Ehrungen statt. Für zehnjährige Mitgliedschaft im BBSB wurden ausgezeichnet Petra Eva Delius, Charlotte Fischer, Rosemarie Gulden und Michaela Holthausen. Bereits seit 40 Jahren gehört Franz Kamhuber dem BBSB an. Für ihre 50-jährige Zugehörigkeit wurde Ingrid Feuerer geehrt, die neben der Urkunde auch die goldene Ehrenadel des BBSB erhielt.