Aschau – Auf einen einsatzreichen Sonntag blicken die Bergwachten Wasserburg und Aschau im Bereich der Kampenwand zurück.
Gegen 13.30 Uhr wurden die Dienstmannschaften zum ersten Mal alarmiert: Ein 13-jähriger Fahrradfahrer aus Baden-Württemberg war mit seinem E-Bike über die Skipiste Richtung Aschau unterwegs, als er im Bereich der Sonnenkurve stürzte und mit schweren Kopfverletzungen liegen blieb. Parallel rückten zwei Bergwachtler aus Aschau vom Tal und drei Einsatzkräfte mit dem Wasserburger Bergwacht-Notarzt von der Diensthütte Kampenwand zur Unfallstelle aus. Der Patient wurde mit einem Fahrzeug der Bergwacht nach Aschau transportiert, wo der Rettungswagen und der Notarzt bereits warteten. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde ein Rettungshubschrauber aus Kufstein angefordert, der den Patienten ins Klinikum nach Salzburg flog.
Noch während des Transports nach Aschau folgte die nächste Alarmierung zu einer abgestürzten Person auf der Nordseite des Sulten. Ein 39-jähriger Urlauber aus Rumänien war im Abstieg von der Steinlingalm im steilen Waldgelände ausgerutscht und rund 30 Meter durch felsdurchsetztes Steilgelände gestürzt, wodurch er sich mittelschwer verletzte. Zufällig passierte ein Wasserburger Bergwachtler die Unfallstelle und übernahm die Erstversorgung. Es gelang ihm, den Mann durch das Waldgelände wieder auf den Weg zu bringen und versorgte ihn dort bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte. Der Wasserburger Bergwacht-Notarzt, fünf Bergwachtler aus Wasserburg und vier aus Aschau transportierten den Patienten mit der Gebirgstrage, an einem 60 Meter langen Geländerseil gesichert, bis zur nächsten Forststraße und fuhren den Mann zur Übergabe an den Landrettungsdienst nach Aschau.
Die nächste Alarmierung folgte kurz darauf: Eine 61-jährige Usbekin war auf dem Weg von der Steinling- zur Sonnenalm gestürzt und hatte sich schwer am Bein verletzt. Da der Wasserburger Bergwacht-Notarzt noch mit dem zweiten Patienten gebunden war, fuhr ein Bergwachtler aus Aschau die Priener Notärztin, die sich noch für den ersten Patienten in Aschau befand, kurzerhand mit einem geländegängigen Fahrzeug auf die Kampenwand. Parallel fuhr ein Wasserburger Bergwachtler mit dem Einsatz-E-Bike zur Unfallstelle und versorgte die Patientin gemeinsam mit zwei zufällig anwesenden Bergwacht-Männern aus Berchtesgaden. Letztlich entschieden sich die Einsatzkräfte dafür, die 61-Jährige mit einem hinzugerufenen Rettungshubschrauber ins Klinikum Rosenheim zu bringen.
Unmittelbar nach der Rückkehr der Einsatzkräfte zur Wasserburger Diensthütte meldete sich dann noch eine 26-jährige Frau aus dem Raum Frankfurt zur Versorgung einer Verletzung, die sie sich nach einem Sturz während des Abstiegs vom Kampenwand-Ostgipfel zugezogen hatte. Die Frau wurde medizinisch versorgt und setzte den Abstieg aus eigener Kraft fort.
Durch die optimale Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte konnten in nur viereinhalb Stunden vier Einsätze abgearbeitet werden, die über die gesamte Kampenwand verteilt lagen, so die Bergwacht. Insgesamt waren sieben Bergwachtler aus Wasserburg, sechs Einsatzkräfte aus Aschau, zwei Rettungshubschrauber sowie die Landrettungsdienste aus Prien im Einsatz.