Maxlrain – Über jeder Wohltätigkeitsveranstaltung schwebt stets ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft, doch beim „Golf 4 research“-Charity-Turnier in Maxlrain schwang auch Traurigkeit mit: Die Initiatorin Carol Peitzsch hat Krebs im Endstadium und möchte von der Palliativstation aus Geld für die Krebsforschung sammeln (wir berichteten). Sie wollte ursprünglich trotz ihres angeschlagenen Gesundheitszustandes sogar selber bei „ihrem“ Turnier vorbeischauen. „Leider ist sie dazu nicht in der Lage“, berichtete Ehemann Sebastian unserer Zeitung.
Hoher Spaßfaktor
trotz ernstem Thema
Ausgetragen wurde das Turnier (Koordinatorin: Marion Litowsky) auf der Anlage des Golfclubs Schloss Maxlrain im „Einzel-Stableford-Zählmodus“. Rund 40 Golf-Freunde vom Golfclub Maxlrain, aber auch von weiteren Clubs aus Ober- und Niederbayern, nahmen am Wettbewerb teil. Am Start war auch Ex-Golf-Profi Elisabeth Esterl, die als erste deutsche Golfspielerin 2003 am Solheim-Cup, das Äquivalent des Ryder-Cups für Damen, teilnahm und mit den Europäerinnen das Team USA besiegte. Auch Manuel Machata kam, der unter anderem 2011 den Weltmeister- und Europameister-Titel im Viererbob errang. Ebenfalls den Golfschläger schwang Marco Groß, der 2023 seine Biathlon-Karriere beendete. Groß‘ Ehefrau Lena Häcki-Groß errang 2024 ihre ersten Biathlon-Weltcupsiege.
In 4er-Flights starteten die Golferinnen und Golfer auf die 18-Loch-Runde. Motiviert und konzentriert wurde um Birdie, Par, Bogey und Double Bogey gerungen. Mit einigen vergnüglichen „Nebenangeboten“ wurden – jeweils gegen Spenden – der Anreiz und der Spaßfaktor zusätzlich erhöht. So konnte man an Bahn 2 den Abschlag vom Maxlrainer Golf-Pro Max Tschinkel ausführen lassen. Es gab außerdem die Möglichkeit, sich mit einem Putt oder Chip hochwertigen Wein zu erspielen. Zudem konnte ein verschlagener Schlag mit einem gekauften Mulligan „neutralisiert“ werden. Des Weiteren gab es mit Preisen dotierte Sonderwertungen, beispielsweise für „Nearest to the Pin“ und „Longest Drive“. Für besondere Heiterkeit sorgte die Sonderwertung „Hit it like Happy Gilmore“, für den der Film „Happy Gilmore“ Pate stand. Dabei musste der Ball beim Abschlag mit Anlauf geschlagen werden – ein im Golf höchst ungewöhnliches Vorgehen.
Peitzsch bedankt sich
im Namen seiner Frau
„Es war eine supertolle Veranstaltung, wir haben viel Spaß gehabt“, stellte Club-Managerin Alexandra vor der von Marcus Kinzner flott moderierten Siegerehrung fest. GC-Maxlrain-Präsident Karlheinz Bachmeier bedauerte, dass wegen zweier Gewitterzellen das Turnier aus Sicherheitsgründen kurz unterbrochen werden musste. Er dankte Sebastian Peitzsch für das engagierte Vorhaben und den Teilnehmern fürs eifrige Mitspielen. Er zeigte sich aber enttäuscht, dass nicht mehr Clubmitglieder am Charity-Turnier teilgenommen haben.
Sebastian Peitzsch sprach allen Beteiligten seinen Dank aus und erklärte: „Carol hatte irrsinnigen Spaß, sich die verschiedenen Spiele für die Runde auszudenken.“ Er kündigte außerdem an: „Dieses ,Golf 4 research‘-Turnier soll eine jährliche Veranstaltung werden.“ Zusätzlich zu den bereits im Vorfeld eingesammelten Geld- und Sachspenden konnten die Gäste an einer Tombola teilnehmen.
15000 Euro für einen
sehr guten Zweck
Zusammen mit dem Tombola-Ertrag, dem Turnier-Erlös und der Versteigerung eines von Fußball-Profi Thomas Müller signierten FC- Bayern-Trikots kamen – vom Maxlrainer Club aufgestockt – insgesamt stattliche 15000 Euro zusammen, die dem „Deutschen Krebsforschungszentrum“ in Heidelberg zugutekommen. Anja Kalb, stellvertretende Leiterin der Abteilung „Private Forschungsförderung“ im größten Krebsforschungszentrum Europas, nannte als Forschungs-Schwerpunkte des Instituts die Entstehung, die Verbesserung der Behandlungsoptionen, die Prävention und die Risikofaktoren der Krankheit.
„In Deutschland gibt es pro Jahr 500000 Neuerkrankungen und diese gespendete Summe hilft uns enorm weiter – vielen herzlichen Dank dafür“, betonte sie bei der abschließenden Übergabe des symbolischen Schecks durch Sebastian Peitzsch. Johann Baumann