Stephanskirchner Autoknacker: Spezialisten nehmen Spur auf

von Redaktion

Einbruchserie in Schloßberg hinterlässt Polizei ratlos– Täter hinterließen keine Spuren

Stephanskirchen – „Nein, wir wissen nach wie vor nicht, wie die Täter in die Autos gekommen sind“, sagt Robert Maurer, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Rosenheim auf Nachfrage des OVB. Acht Autos verschiedener Marken und Baujahre räumten bisher Unbekannte in der Nacht zum Samstag in Schloßberg aus.

Es könnten sogar mehr Fahrzeuge sein, die vermutlich zwischen Mitternacht und 7 Uhr geöffnet und durchsucht wurden. Deren Besitzer haben sich allerdings noch nicht bei der PI Rosenheim gemeldet. Die Tatorte waren über ganz Schloßberg verteilt, diesseits und jenseits der Salzburger Straße.

Keine Linie
zu erkennen

Verschiedene Marken, verschiedene Baujahre, verschiedene Tatorte – „bisher ist keine Linie zu erkennen“, sagt Maurer, „das müssen wir uns alles noch genauer anschauen.“ Nicht alleine: Die PI Rosenheim hat sich Unterstützung von einem Fachkommissariat in München und vom Landeskriminalamt geholt. Denn die kennen alle Varianten, ein Auto möglichst unauffällig zu knacken.

Die bekannteste: Die Wellen der Funkschlüssel abfangen. Dazu brauchen Profis nur zwei unauffällige Geräte. Das eine nah am Auto, das andere in Reichweite des Schlüssels. Das funktioniert auch, wenn der Schlüssel kurz hinter der Haustür auf einem Tischchen oder Regal liegt. Besonders anfällig für diese Methode sind laut ADAC die „Keyless“ genannten Schlüssel.

Schlüssel in
Alufolie einwickeln

Die können aber, wie die Fachzeitschrift „Chip“ schreibt, auch relativ leicht gesichert werden: Unterwegs den Schlüssel in mehrere Lagen Alufolie einwickeln, zu Hause in einem Kochtopf parken. Deckel nicht vergessen. Wem das zu hemdsärmelig ist: Es gibt Schutzhüllen schon für unter 20 Euro zu kaufen.

Was laut Maurer auffallend war: Die Täter waren nur hinter leicht zu verkaufenden Beutestücken wie Laptop oder E-Scooter her, vor allem aber hinter Bargeld. So blieb das Portemonnaie mit allen Karten im Auto liegen, nur das Bargeld fehlte. „Nicht mal an der Bankkarte hatten sie Interesse“, kommentiert Maurer.

Der oder die Täter waren schlau genug, nachts nicht für unnötige Geräusche zu sorgen: In allen bekannt gewordenen Fällen standen die Türen bei Rückkehr der Besitzer an den Autos offen oder waren leicht angelehnt.

Wer dennoch etwas bemerkt hat oder selbst Opfer ist, kann sich laut Robert Maurer bei der Polizei Rosenheim unter der Telefonnummer 08031/2002200 melden.

Sylvia Hampel

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