Migranten auf Ladefläche geschleust

von Redaktion

Lkw-Fahrer in Untersuchungshaft

Rosenheim/Rohrdorf – Die Bundespolizei in Rosenheim ermittelt gegen einen serbischen Lkw-Fahrer wegen des Einschleusens von fünf Personen unter lebensgefährdenden Umständen. Drei der Geschleusten sind Kinder im Alter von einem, fünf und acht Jahren. Die fünf Migranten mussten die Fahrt von Serbien bis Deutschland auf der Ladefläche eines Lkw zwischen Ladung und Paletten zubringen. An der A8 nahe Rohrdorf wurden sie am Montag unvermittelt aufgefordert, abzusteigen. Ein Zollbeamter, der sich nicht im Dienst befand, bemerkte die Gruppe und verständigte die Polizei. Die Bundespolizei fand die Migranten schließlich bei Neubeuern und nahm sie in Gewahrsam. Die Geschleusten gaben an, ursprünglich aus der Türkei zu stammen. Die 33-jährige Frau, die mit dem 21-jährigen Mann in keiner Beziehung stand, erklärte, dass sie den Schleusern für sich und ihre drei Kinder 10000 Euro bezahlen musste.

Lkw-Fahrer gibt sich zunächst ahnungslos

Mithilfe eines Zeugenhinweises konnte der Lkw-Fahrer, der die fünfköpfige Gruppe zurückgelassen hatte, im Rahmen der Fahndung von Landes- und Bundespolizei an einem Autobahnparkplatz auf Höhe Bad Aibling festgenommen werden.

Bei der Durchsuchung des Lkw fanden die Polizisten Papiere der geschleusten Türken, die ihnen offenbar vor Fahrtantritt abgenommen worden waren. Auf der Ladefläche des Aufliegers lagen ferner benutzte Trinkflaschen. Insofern hatten die Beamten keine Zweifel, dass es sich bei dem gestoppten Lkw um das gesuchte Schleusungsfahrzeug handelte. Der Fahrer gab sich zunächst ahnungslos und deutete an, dass es in den Fahrpausen genügend Gelegenheiten gegeben hätte, um ohne sein Wissen Personen auf die Ladefläche zu schmuggeln. Später verwickelte sich der 43-Jährige allerdings in Widersprüche. Am Dienstag wurde er in Untersuchungshaft genommen.

Die Frau und ihre Kinder konnten in der Bundespolizeidienststelle in Rosenheim zunächst versorgt werden. Anschließend wurden sie einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Der geschleuste Türke wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen zum Münchner Flughafen gebracht. Von dort aus musste er bereits am gestrigen Dienstag in sein Heimatland zurückfliegen.

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