Rosenheim – Alexandra Birklein wirkt entspannt. „Die Aufbauarbeiten laufen gut und auch mit dem Ticketverkauf sind wir sehr zufrieden“, sagt die Eventmanagerin. Sie sitzt vor einem Container auf dem Festivalgelände, links von ihr sind Bauarbeiter gerade mit dem Aufbau der Bühne beschäftigt. Vor ihr auf dem Tisch liegt ein Ordner mit den wichtigsten Informationen. Auf etlichen Seiten zusammengefasst stehen die genauen Wünsche und Anweisungen der Künstler, wann sie anreisen, wo sie untergebracht sind und wie ihre jeweilige Bühnenshow aussehen wird. „Es wird zahlreiche Überraschungseffekte geben“, verrät sie.
In Gedanken
schon bei 2025
In den vergangenen Tagen waren sie und Florian Englert, Geschäftsführer der Rosenheim Event GmbH, nahezu rund um die Uhr im Mangfallpark. Sie geben Anweisungen, beantworten Fragen und bereiten alles für den Auftakt am Freitag vor. Von den vollgepackten Tagen aus der Ruhe bringen lassen sich die beiden nicht. Im Gegenteil. „In Gedanken sind wir schon wieder beim nächsten Jahr und überlegen, was man noch besser machen könnte“, sagt Birklein und lacht.
Meteorologe gehört zum Krisenstab
Bereits in diesem Jahr erwarten die Besucher etliche Neuheiten. So gibt es – bereits jetzt schon zu erkennen – ein neues Eingangsportal auf der Nord- und Südseite. Zudem wird es in unmittelbarer Geländenähe – nämlich zwischen Rathausstraße und Eisstadion – neue, beleuchtete Fahrradparkplätze geben. „Bisher wurden die Räder immer irgendwo abgestellt“, sagt Englert. Mit der neuen Abstellmöglichkeit soll zum einen die Besucherqualität erhöht werden, zum anderen soll dafür gesorgt werden, dass die Fluchtwege nicht mehr durch abgestellte Räder versperrt werden. Auch beim Essensangebot können sich die Gäste auf eine Neuheit freuen. „Wir haben heuer einen Pinsa-Stand“, sagt Alexandra Birklein. Zudem werde es erstmals alkoholfreies Bier geben.
Ganz neu in diesem Jahr ist auch eine Personalie im Sicherheits- und Krisenstab. So wird es heuer einen Meteorologen geben, der sich um die individuelle Wetterberatung beim Rosenheimer Sommerfestival kümmert.
„Sicherheitstechnisch ist Unwetter eines der größten Risiken auf einem Festival“, sagt Florian Englert. So müsse ein Veranstalter bei Sturm, Regen und Hagel darüber entscheiden, ob das Festival unterbrochen, abgebrochen oder das Gelände gar geräumt werden muss. Weil sich die offiziellen Wetterwarnungen oftmals auf den gesamten Landkreis beziehen, habe man entschieden, sich einen eigenen Berater ins Boot zu holen. Der Meteorologe aus München werde teilweise aus der Ferne und zum Teil vor Ort arbeiten und könne genau sagen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das schlechte Wetter das Festivalgelände trifft. „Es ist schlimm, wenn zu viele Maßnahmen unnötig ergriffen werden, aber noch schlimmer ist es, wenn zu wenig Maßnahmen ergriffen werden, obwohl sie notwendig wären“, sagt Florian Englert.
Anders als in den Vorjahren wird es heuer eine Abendkasse geben. Dort können ab Freitag Tickets für alle Konzerte gekauft werden – mit Ausnahme von Wincent Weiss, dessen Auftritt bereits ausverkauft ist. „An der Abendkasse kann nur bargeldlos bezahlt werden“, ergänzt Englert. Während er erzählt, blickt er immer wieder in Richtung Bühne. Ein Großteil steht bereits, einige Feinheiten folgen in den nächsten Tagen. „Wir sind komplett im Zeitplan“, sagt Englert.
Bühnenbauer kurzfristig abgesagt
Aber er macht auch kein Geheimnis daraus, dass es Anfang des Jahres ein paar bange Minuten gegeben habe. Denn der eigentliche geplante Bühnenbauer sagte kurzfristig ab. „Es war gar nicht so leicht, in einem Europameisterschaftsjahr eine Alternative aufzutreiben“, erinnert sich der Geschäftsführer. Doch die ist jetzt gefunden. Ein Bühnenbauer aus Augsburg kümmert sich um den Aufbau und die Wünsche der jeweiligen Künstler. So gebe es einige, die sich einen Laufsteg gewünscht hätten, der ins Publikum führt.
Mit der Limousine aus München abgeholt
Am Freitag soll alles fertig sein. Dann, wenn mit Ronan Keating der erste Künstler anreist. Er fliegt nach München, wird am nächsten Tag mit der Limousine abgeholt und nach Rosenheim gebracht. Seine Crew ist bereits ab heute in Rosenheim. „Bei David Garrett haben wir eine ähnliche Situation“, sagt Alexandra Birklein. In der zweiten Woche werden einige Stars dann mit Nightlinern und Trucks anreisen.
Kurz bevor sich Englert wieder den Arbeiten widmet, richtet er sich noch mit einem Appell an die Besucher: „Wer nicht zu dem Konzert von Dieter Thomas Kuhn kommt, wird es bereuen“, sagt er. Der Musiker mit der Föhnwelle reist mit 40 Leuten an und hat eine dreistündige Show im Gepäck. „Das wird eine Megashow“, ist er überzeugt.